Produktivität
3 Umstellungen, die deinen Arbeitsalltag verbessern werden
Sag Tschüss zu Multitasking
Wie effizient ist Multitasking tatsächlich? Diese Frage stellt Designer Paolo Cardini und kommt zu dem Schluss: Eigentlich überhaupt nicht. Stattdessen plädiert er für sogenanntes „Monotasking“. Denn auch wenn man sich in seinem Arbeitsalltag produktiver fühlt, wenn man mehrere Dinge gleichzeitig erledigt – zu guten Ergebnissen kommt man damit tatsächlich nicht. Das zeigt beispielsweise auch eine Studie, die die Multitasking-Fähigkeit von Harvard-Studenten auf die Probe stellte . Zwar waren die Probanden alle überdurchschnittlich begabt, trotzdem verschlechterten sich ihre Gedächtnisleistungen während des multitaskens radikal. Teilweise fiel die Leistung auf die von achtjährigen Kindern ab.
Auch langfristig könnte Multitasking einen negativen Einfluss auf das Gehirn und die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit haben. In einer Stanford-Studie stellten Forscher fest, dass Menschen, die regelmäßig versuchen mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen, sehr viel leichter ablenkbar sind. Ihr Gehirn habe deutlich mehr Schwierigkeiten damit, irrelevante Informationen zu filtern.
Gleichzeitig zu telefonieren und E-Mails zu lesen mag sich also produktiver anfühlen, hat aber eigentlich den gegenteiligen Effekt. Das Gehirn kann sich nicht auf eine Aufgabe konzentrieren und macht als Folge beide schlechter. Deshalb: Beobachte dich und deine Gewohnheiten. Tendierst du dazu, während der Arbeit am Computer dein Handy zu checken? Oder springst du zwischen offenen Tabs hin und her? Hast du dein E-Mail Programm nebenher immer offen? Es kann helfen, sich selbst Zeitfenster für bestimmte Aufgaben zu setzen – Eine extremere Variante dieser Methode nutzt beispielsweise auch Elon Musk . So bleibt keine Zeit für Ablenkungen und es besteht auch keine Notwendigkeit Dinge gleichzeitig zu tun. Schließlich hat jede Aufgabe ihre Zeit.
Finde deine Balance
Work-Life-Balance – Manche Unternehmen verstehen darunter einen Kicker im Gemeinschaftsraum. Aber was bedeutet es wirklich, eine ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeits- und Privatleben zu haben? Auch wenn der Begriff einen grundsätzlichen Dualismus zwischen Arbeit und Feierabend nahelegt – so einfach zu trennen sind die beiden Bereiche nicht. Die wenigsten Menschen arbeiten nur, um Geld zu verdienen. Meistens geht mit dem Beruf auch eine gewisse Identitätsbildung einher und keine Arbeit zu haben macht bewiesenermaßen unglücklich.
In der Woche mal zwei Stunden weniger zu arbeiten macht also noch keine gute Work-Life-Balance aus. Das Gesamtpaket muss stimmen, auch am Arbeitsplatz. Einen gute Arbeitsumgebung machen dabei Studien zufolge vor allem ein respektvoller Umgang und Anerkennung für seine Leistungen aus. Wem diese Anerkennung allerdings am Arbeitsplatz fehlt, sollte sie zu seinem eigenen Glück im Privatleben suchen. Denn wie Zufrieden man mit dem Verhältnis von Arbeit und Privatleben ist, kommt nicht zwingend darauf an, ob man am Freitag früher Feierabend machen kann. Was zählt ist, welche Bedürfnisse man wo befriedigen kann. Zeit mit der Familie ist ein Wunsch, den man selten in der Arbeit erfüllen kann, doch das Bedürfnis nach bedeutungsvollen Interaktionen vielleicht schon.
Auch Nigel Marsh, Management Consultant und Autor, plädiert für einen ganzheitlichen Ansatz, wenn es um das Thema Work-Live-Balance geht. Nach der Arbeit ins Fitnessstudio zu gehen, mache noch keine gute Balance aus. „Es gibt andere Seiten des Lebens, die auch wichtig sind – es gibt die Intellektuelle Seite, die emotionale Seite, die spirituelle Seite. Um wirklich ausgeglichen zu sein müssen wir uns um alle diese Aspekte kümmern“ so Marsh.
Um einen tatsächlich ausgeglichenen Zeitplan haben zu können, müssen wir uns also erst bewusst machen, wo unsere Prioritäten liegen, welche Bedürfnisse wir wirklich haben und wo wir diese Bestrebungen erfüllen können.
Gehe sicher, dass du gehört wirst
Überhört zu werden ist kein gutes Gefühl. Ob in zoom- oder Telefonmeetings, oder im persönlichen Gespräch. Viele Ideen gehen unter, weil sie nicht gehört werden. Kommunikationsexperte Julian Treasure teilt in seinem TED-Talk „How to speak so that people want to listen“, die Grundsätze guter Kommunikation. Die eigene Stimme ist ein sehr variables, aber vor allem wichtiges Werkzeug, um sich Gehör zu verschaffen. Dinge wie Tonlage und Klangfarbe sind erstaunlich ausschlaggebend wenn es darum geht, wie kompetent und verlässlich man beispielsweise wahrgenommen wird.
Eine höhere Stimme deutet dabei laut Studien eher auf Nervosität und Anspannung hin, während eine tiefere Stimme ruhig und souverän wahrgenommen wird. Die gute Nachricht: Die Stimmlage lässt sich trainieren und durch Übungen beeinflussen. Je entspannter nämlich der Kehlkopf, desto tiefer und ruhiger wird unsere Stimme. Auch Tempo, Lautstärke und Betonung beeinflussen die Art, wie unsere Sätze wahrgenommen werden. Treasure empfiehlt vor allem den Mut zu Pausen und ein Absenken der Stimme am Satzende. Das signalisiert Selbstvertrauen.
Aber auch auf den Inhalt seiner Gespräche sollte man natürlich achten, wenn man als vertrauenswürdiger und kompetenter Gesprächspartner wahrgenommen werden will. Lästereien, ständige Beschwerden und Dogmatismus machen dir aufgebautes Vertrauen nämlich schnell wieder kaputt. Ehrlichkeit, Authentizität und Integrität sollten deshalb die Grundsteine für jede Konversation, nicht nur im Arbeitsalltag, sein.
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