Generationenwechsel
4 simple Erwartungen an den Arbeitsplatz, die die Generation Z hat
Die Gen Z ist für viele Ältere noch immer ein Mysterium. Chef:innen beschweren sich, niemand wolle mehr arbeiten. So weit, so normal. Medien rätseln, wie sie junge Menschen mit ihren Inhalten erreichen. Einige findige Gen-Z-ler:innen haben aus dem Unwissen über ihre Altersgenoss:innen sogar ein Geschäft gemacht und Beratungsagenturen gegründet oder Bücher geschrieben. Und längst ist die jüngste Generation auf dem Arbeitsmarkt auch schon Forschungsgegenstand. Dabei stößt man auf die erste Frage: Wer gehört eigentlich zur Generation Z?
Wer sind diese Neuen?
Das Pew Research Center grenzt die „Zoomer“ auf Menschen ein, die zwischen 1997 und 2012 geboren sind. Das heißt, sie kennen keine Welt ohne 9/11, ohne den darauffolgenden Krieg gegen den Terror, ohne soziale Medien, ohne Internet. Sie sind aufgewachsen mit der ständigen Verfügbarkeit von Wissen, Unterhaltung, Produkten – nicht immer ist das auch ein Vorteil. Das ständige Vergleichen mit zur Perfektion retuschierten Bildern auf Social Media löst bei vielen psychische Probleme aus. Und ihnen ist bewusst, dass sie in ihrem Leben die Folgen des Klimawandels nur allzu deutlich zu spüren bekommen werden. Hat man das im Hinterkopf, ist es gar nicht mehr so überraschend, dass eine Generation, die diese kollektive Last zu tragen hat, als sehr viel weniger unbeschwert und ernster wahrgenommen wird, als es frühere Generationen in ihrer Jugend waren.
Die Werte der Gen Z: Psychische Gesundheit und Sinn
Daher ist wenig überraschend, dass die Gen Z ihrer psychischen Gesundheit eine hohe Priorität einräumt und durch die Arbeit nicht zusätzlich belastet werden will, denn flapsig ausgedrückt: Probleme haben sie auch ohne die Arbeit schon genug.
Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass heute bei der Jobsuche neben Flexibilität und Work-Life-Balance auch besonders auf den „Sinn“ im Job geachtet wird. Allerdings sollten Arbeitgeber auch nicht die klassischen Faktoren für eine attraktive Stelle vernachlässigen. Ein gutes Gehalt und flexible Zeiteinteilung sind für die Gen Z natürlich ebenfalls wichtig. Gibt es das nicht, so sind viele auch bereit, den Arbeitgeber zu wechseln. Ein Job für’s Leben? Das war mal.
Apps & Personalisierung
Dieser Anspruch findet sich auch im Kleinen: eine schnelle, intuitive, reibungslose Bedienung wird sowohl beim privaten als auch beruflichen Gebrauch von Apps und Programmen erwartet. Ist eine App langsam oder schwer zu bedienen, nutzten 60% der Teilnehmer:innen einer Studie sie nicht.
Eine weitere Einstellung, die durch die Nutzung vieler Apps geprägt wurde, ist der Wunsch nach einer Personalisierung. Besonders bei der Weiterbildung wünscht sich die Gen Z kein Programm von der Stange sondern ein Angebot, aus dem sie auswählen und für sich die richtigen Kurse zusammenstellen können.
Anspruchsvoller als frühere Generationen – aber sie ist es wert
Bei alledem schaudert es viele Personalverantwortliche, was das doch alles für ein Aufwand ist! Aber es lohnt sich zu fragen: wollen wir nicht die besten, motivierten jungen Mitarbeiter:innen im Team haben? Die Gen Z ist im Schnitt gebildeter als alle Generationen vor ihnen, viele Ältere gehen in den nächsten Jahren in Rente und schon jetzt wird vielerorts über den Fachkräftemangel geklagt. Hier sind nun die neuen Fachkräfte, die um ihren Wert wissen und sich nicht darunter verkaufen wollen.