Kaffeepause mit …
Britta Kleweken, Mitgründerin und Geschäftsführung Fastenrebell
Wie trinkst du deinen Kaffee?
Mir ist die Zubereitung viel wichtiger! Wenn die Kids aus dem Haus sind, ist es ein festes Ritual am Tag.
Der Espressokocher wird befüllt, der Milchaufschäumer mit Hafermilch daneben auf den Herd gestellt und während alles warm wird, mache ich meinen Tagesplan. Dann komme ich kurz zur Ruhe.
Und wenn ich dann meinen gefüllten Kaffeebecher mit aufgeschäumter heißer Hafermilch und einem ordentlichen Schuss Kaffee in der Hand habe, geht es zwei Zimmer weiter an den Schreibtisch.
Wer oder was inspiriert dich?
Wer? Die Menschen, die mich täglich umgeben – das passiert ja ganz automatisch. Dazu gehören mein Freund Erik und vor allem unsere beiden Söhne. Damit habe ich eine gute Mischung aus verschiedenen Perspektiven.
Die Kids zeigen mir immer wieder, wie großartig es ist, den Moment zu leben und zu lieben und Erik treibt mich wahnsinnig an, immer in Bewegung zu bleiben. Aber auch der Austausch mit meiner Mutter, meiner Oma, meinen Freundinnen und meinen Schwestern spielen eine große Rolle in meinem Leben – ich schau mir gern von erfolgreichen Frauen ab, wie sie es machen und überlege dann, wie ich es auch für mich nutzen kann.
Was? Alles, was mich täglich umgibt – passiert ja auch ganz automatisch! Allerdings brauche ich die kleinen Auszeiten mit mir allein, um diesen Inspirationen dann hinterher auch Raum zu geben. Das kann abends im Sommer auf dem Balkon sein, beim Sport oder aber auch bei einem Spaziergang draußen. Dann entstehen manchmal aus Ereignissen, Erlebnissen und Gesprächen ganz wunderbare Ideen!
Wie kam es zur Gründung von Fastenrebell und was war für dich der spannendste Aspekt an dem Prozess?
Die Idee hinter Fastenrebell gab es schon ganz lang – eine Fastenbox, in der alles drin ist, was man für eine Fastenwoche braucht. Sowohl die Verpflegung als auch alle notwendigen Infos.
Erik und ich fasten schon sehr lange, ein bis zweimal im Jahr gehört es bei uns dazu. Und weil es mich so sehr interessiert hat, habe ich nebenher auch eine Ausbildung zur Fastenleiterin gemacht. Viele Freunde und Bekannte haben uns oft angesprochen und gesagt, dass sie ja auch gern mal fasten würden, sich aber nicht so richtig daran trauen und Angst haben, etwas falsch zu machen.
Dann habe ich in der Elternzeit von Mika, unserem zweiten Sohn, beschlossen, das jetzt einfach mal in Angriff zu nehmen. Natürlich auch wieder mit einem kleinen Tritt von Erik – ohne ihn und seine Unterstützung hätte ich es wahrscheinlich nicht gewagt. Dann kam ganz schnell eins zum anderen. Produkte und Lieferanten wurden rausgesucht und getestet, Rezepte für Brühen entwickelt, viel gekocht, Texte geschrieben, die Homepage entwickelt und Designs erstellt.
Bald ging auch die erste Testbox raus. Das war ein sehr spannender Augenblick – es musste alles irgendwie so schnell gehen und eigentlich war es noch gar nicht fertig. Da habe ich wirklich gedacht: „Oh Gott, was haben wir da rausgeschickt?!“ – Aber es kam super an und das Feedback unserer ersten Testkundin war so gut, dass mir mal wieder klar wurde, dass man einfach machen muss. Auch, wenn es sich noch nicht perfekt anfühlt.
Bevor du Fastenrebell gegründet hast, hattest du Innenarchitektur studiert und warst fest angestellt. Hat es dir Angst gemacht, nochmal von null anzufangen?
Klar! Zumal ich meinen Job als Innenarchitektin sehr geliebt habe. Aber ich habe auch gemerkt, dass es mit zwei Kindern zunehmend schwieriger wurde, so zu arbeiten wie zuvor und das hat mich nicht glücklich gemacht. Ich wollte mehr Flexibilität, meinen Tagesablauf selbst planen und mich nochmal anders verwirklichen.
Natürlich hätte ich mich auch als Innenarchitektin selbstständig machen können, aber die Idee mit der Fastenbox war ja schon in meinem Kopf und hat mich nicht losgelassen. Und ich habe gedacht: Wenn nicht jetzt, wann dann? Es war eine sehr gute Idee und genau der richtige Schritt. Aber es ist eben auch eine Herausforderung, alles unter einen Hut zu bekommen und dranzubleiben. Und manchmal macht es mir auch immer noch Angst.
Ihr Kooperiert mit Fastenrebell auch mit lokalen Partnern. Wie wird eure Idee in Augsburg angenommen?
Regionalität, Nachhaltiges Denken und die Menschen dahinter liegen uns sehr am Herzen. Uns ist wahnsinnig wichtig, dass unsere Produkte greifbar sind, wir wissen, woher sie kommen und sie unter guten Bedingungen hergestellt wurden. Das wissen auch unsere Kunden sehr zu schätzen. Deshalb haben wir auch in erster Linie Menschen aus und um Augsburg mit ins Boot geholt.
Die Brühen haben wir lange in der Blauen Kappe produziert, unsere Guidebooks lassen wir in Augsburg drucken, die Säfte kommen aus München, unsere Social Media Agentur kommt aus Königsbrunn und der Honig vom Schloss Blumenthal. Wir stehen hinter unseren Produkten und unsere Lieferanten hinter uns – das fühlt sich sehr richtig an. Überall, wo unsere Idee ankommt, kommt sie sehr gut an.
Was ist die wichtigste Eigenschaft, die man mitbringen sollte, wenn man ein eigenes Startup gründen möchte?
Für mich ist es das Wichtigste, sein Produkt zu lieben und das, was man verkaufen will, auch zu leben. Ich bin überzeugt von unserer Fastenbox und vom Fasten. Anders hätte ich das nicht machen können. Nur so kann ich die notwendige Leidenschaft und Persönlichkeit reinbringen.
Das Zweitwichtigste ist Selbstorganisation und die richtigen Prioritäten zu setzen. Damit meine ich, sich nicht im Detail zu verlieren und das Ziel immer vor Augen zu haben. Das ist meine ganz persönliche Herausforderung.
Wenn du die Möglichkeit hättest, das nächste große Cover einer weltweit aufgelegten Zeitschrift zu entwerfen, was würdest du drauf machen?
Nix, nur den Schriftzug: Let the adventure begin!
Kauft man denn überhaupt noch Zeitschriften?