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Kaffeepause mit …

Niklas Schlichting, CEO und Co-Founder von Flowsight

Flowsight analysiert Industrieprozesse mithilfe von Daten und künstlicher Intelligenz. So können Maschinen proaktiv gewartet und Produktionsprozesse optimiert werden.

Wie trinkst du deinen Kaffee?

Gar nicht, morgens gibt’s Tee und sonst Wasser oder Spezi.

Wer oder was inspiriert dich?

Mich inspirieren Werdegänge und Erfolge anderer Gründer und Startups, insbesondere aus dem näheren Umfeld. Gerade Vorträge von spannenden Persönlichkeiten, wie auf dem diesjährigen Rocketeer Festival, geben mir Inspiration und Motivation.

Was macht Flowsight?

Flowsight entwickelt eine KI-Software für intelligente Prozessoptimierung durch vorausschauende Wartung in der Prozess-Industrie. Hier kommt es aktuell regelmäßig zu Ausfällen und Stillständen und die Wartung findet oftmals nur reaktiv statt. Durch präzise Wartungsprognosen und einen Echtzeit-Überblick über die Prozesse spart Flowsight Kosten und ermöglicht eine bessere Ressourceneffizienz.

Wie ist die Idee zu Flowsight entstanden? Was hat dich motiviert, Flowsight zu gründen?

Wir haben uns im Master-Studium kennengelernt und damals schon verschiedene Projekte gemeinsam durchgeführt, hauptsächlich im Bereich AR und KI. Dabei haben wir festgestellt, dass sich unsere verschiedenen Hintergründe und Fähigkeiten gut ergänzen. In unserem letzten Master-Semester haben wir uns dann letztendlich dazu entschlossen, ein Projekt aus der Masterarbeit unseres CTO Simon fortzusetzen und ein Startup zu gründen. Seitdem hat sich viel getan und unser Produkt hat sich ein wenig von der ursprünglichen Idee entfernt.
Meine persönliche Motivation für die Flowsight-Gründung war es, selbstbestimmt ein Projekt im Bereich KI nicht nur im wissenschaftlichen Kontext als Prototyp zu entwickeln, sondern daraus ein Produkt umzusetzen und ein Unternehmen aufzubauen.

Die Flowsight-Gründer Dirk Widmann, Niklas Schlichting und Simon Geier.

In welche Richtung willst du dich mit Flowsight entwickeln? Was sind deine Ziele?

Bisher haben wir unser MVP bei einem Pilotkunden umgesetzt. Unser Fokus liegt jetzt auf der Entwicklung eines marktfähigen Produkts in weiteren Pilotprojekten mit Brauereien, da laufen gerade viele spannende Gespräche.
Langfristig möchte ich mit Flowsight ein stabiles Unternehmen aufbauen, das die Digitalisierung unserer Kunden vorantreibt und ein wirtschaftlich und ökologisch nachhaltiges Handeln im Bereich der Instandhaltung ermöglicht.

Seid ihr auf Brauereien spezialisiert oder könnt ihr euch eure Services zukünftig auch in anderen Branchen vorstellen?

Brauereien sind unsere Markteintrittsbranche. Unser Produkt lässt sich ohne hohen Aufwand auf viele weitere Bereiche der Prozess-Industrie übertragen. Hierbei visieren wir als zweiten Schritt Molkereien an, die über ähnliche Prozesse verfügen, längerfristig visieren wir noch mehr Bereiche der Lebensmittelindustrie an, da wir sicher sind, dort am meisten helfen zu können.

Was war das größte Hindernis, das du bisher überwunden hast?

Seitdem wir mit unserer Arbeit an Flowsight begonnen haben, haben wir schon verschiedene Meilensteine erreicht. Neben dem Erreichen des EXIST-Gründerstipendiums und Erfolgen in verschiedenen Startup-Wettbewerben ist insbesondere die Aquise unseres ersten bezahlten Pilotkundens zu nennen, welche aufgrund der noch nicht vorhandenen Referenzen eine Hürde dargestellt hat. Ein weiterer Meilenstein ist die GmbH-Gründung, die wir diesen Mai geschafft haben.

Warum habt ihr gerade in Augsburg gegründet?

Nachdem wir den Entschluss getroffen haben zu gründen, war für uns es erstmal der logische Weg, im Inkubatorprogramm der Hochschule Augsburg [HSA_funkenwerk Anm. d. Red.] zu starten, da wir zum damaligen Zeitpunkt alle noch Studenten der Hochschule waren. Wir sehen uns aber immer wieder bestätigt in der Entscheidung, hier gegründet zu haben. In der Szene hier in Augsburg herrscht ein kooperatives und gemeinschaftliches Klima, sodass wir uns bei Fragen an Startups in verschiedenen Phasen wenden und offen austauschen können. Zusätzlich bekommen wir viel Unterstützung aus dem Netzwerk der Hochschule Augsburg und des Gründernetzwerk DZ.S.

Wenn du die Möglichkeit hättest, das nächste große Cover einer weltweit aufgelegten Zeitschrift zu entwerfen, was würdest du drauf machen?

Erst letztens wurde in den Medien eine „drastische Bierpreiserhöhung“ angekündigt. Also unsere Headline wäre stattdessen irgendetwas wie „Bierpreisbremse!“. Als Unterüberschrift würde über uns berichtet werden, wie wir trotz anhaltender Rohstoffknappheit und steigender Energiepreise durch optimierte Ressourceneffizienz die Bierpreise langfristig sichern oder sogar reduzieren.

 

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