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Digitalisierung

Digitales Augsburg

Digitale Strukturen bauen sich nicht von allein aus. Sie entstehen durch das Zusammenwirken von Bürger:innen, ­Institutionen, ­Unternehmen und dem Staat. Die Stadt Augsburg hat einen Digitalrat eingerichtet, um externe Expertise aus mehreren Ebenen in ihre Digitalisierungsbemühungen einzubeziehen und Bürger:innenbeteiligungen auch in diesem Bereich zu berücksichtigen.

Die Digitalisierung bietet vielfältige Möglichkeiten. Technologien garantieren nicht nur eine effizientere Arbeitsweise in der Verwaltung. Auch Privatpersonen profitieren von digitalen Komfortzonen. Digitale Mechanismen erleichtern das Leben und nehmen einen konstant wachsenden Stellenwert ein. Digitalisierung besteht nicht nur aus technischen Einzelheiten, sondern sie vernetzt die Menschen ­untereinander. Augsburg möchte bei dieser Entwicklung vorne mit dabei sein. Daher wurde 2021 auf Initiative der Oberbürgermeisterin Eva Weber der Digitalrat ins Leben gerufen. Vorsitzender ist Richard Goerlich. Sein Stellvertreter ist Fabian Ziegler, der die Digital­agentur TEAM23 gegründet hat und leitet. „Unser Ziel ist es, das Thema Digitalisierung positiv aufzuladen und Augsburg so zu einer noch lebenswerteren Stadt zu machen“, erklärt Ziegler. 

Als Vorbild galt der in beratender Funktion tätige Digitalrat der Bundesregierung Deutschland. Dieselben Schwerpunkte übernimmt auch der Augsburger Zusammenschluss. Mit Fachexpertise unterstützen, Kompetenzen vermitteln, aber auch ein soziales und kommunikatives Netzwerk zur Verfügung stellen. „Wir sind keine Umsetzer, sondern Kommunikatoren“, erklärt Goerlich. Beratung erhalten Verwaltung und Stadtrat hinsichtlich ihrer Digitalisierungsstrategie und deren Ausbau. Darüber hinaus richtet der Rat eigene Veranstaltungen aus, sodass Bürger:innen die Chancen von digitalen Strukturen erleben. So kreieren sie ein digitales Bewusstsein im Stadtgebiet. 

Zusammensetzung des Augsburger Digitalrats 

Die Initiatoren legten großen Wert auf eine gleichmäßige Verteilung der Beiratssitze auf die unterschiedlichen Institutionen. Unternehmensvertre­ter:innen, Stadträte, zivilgesellschaftliche Organisationen, aber auch Beiräte wie Seniorenbeirat, Integration und Behindertenbeirat sind vertreten. Alle 27 Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich. Innerhalb der Organisation gibt es fünf Arbeitsgruppen: Wirtschaft, Forschung & Lehre, Verwaltungsdigitalisierung, Vision Netzwerk & Kommunikation sowie digitale Stadtgesellschaft. Bis 2024 soll sich zeigen, ob Erfolge erzielt worden sind. Über ihre persönlichen Ziele sprechen ausgewählte Digitalratsmitglieder in den folgenden Absätzen.

  

Uwe Beikirch (56) 

Sein beruflicher Weg startete als Maschinenschlosser. Schrittweise hat er sich hochgearbeitet und ist jetzt Vorstand bei dem IT-Unternehmen baramundi software AG. Sogar eine eigene Niederlassung in den USA hat er eröffnet. Als durchweg positiver Mensch ergreift er die Chancen, die sich ihm bieten, und geht auch einmal Wagnisse ein. 

Sein persönliches Ziel für den Digitalrat: 

„Als Vorstand des aitiraum e.V., dem Netzwerk des digitalen Gründerzentrums, liegt mir die Start-up-Szene sehr am Herzen. Ich würde mir wünschen, dass Augsburg noch besser darin wird, Gründer zu unterstützen und ihnen mehr Sichtbarkeit zu bieten. Die Stadt sollte sich ein besseres Image erarbeiten und ein guter Standort für neue Unternehmer:innen werden. Gleichzeitig suche ich nach Möglichkeiten, wo Start-ups und etablierte ­IT-Unternehmen aus der Region die Verwaltung und Politik bei der digitalen Transformation unterstützen können. Wir möchten einer der Vorreiter und Leuchttürme in Deutschland für die ­Digitalisierung werden.“ 

  

Claudia Reuter (44) 

Als Professorin für Informatik an der Hochschule Augsburg garantiert sie ein facettenreiches digitales Know-how. Zuvor war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Frauenhofer Institut für Software- und Systemtechnik in Dortmund tätig. Ihre Kompetenzen erweiterte sie als Business Analystin und Head of Competence Unit bei Zühlke Engineering AG in Zürich. 

Ihr persönliches Ziel für den Digitalrat: 

„Die öffentliche Verwaltung soll durch die aktive Mitwirkung des Digitalrats effizient und effektiv gestaltet werden. Unser Ziel ist es, Digitaltechnologien nutzbringend einzusetzen und in das Stadtleben sowie die Gemeinschaft zu integrieren.” 

  

Simone Kutz (37) 

Die Ausbildung zur Fachinformatikerin bei Andreas Schmid Logistik prägte ihren Werdegang. Das war das erste Mal, dass sie sich bewusst für ein unbekanntes Terrain entschieden hatte. Eine aufregende Zeit erwartete sie bei der Integration einer mittelständischen Online-Marketing-Agentur in einen der größten globalen ­Medienkonzerne: der Übergang von explido zu iProspect beim dentsu-Medien-Konzern. Nach rund zehn Jahren in der digitalen Marketingwelt entschied sie sich bewusst für den Schritt in den Mittelstand. Fortan wirkt sie bei den neuen Geschäftsfeldern der energie schwaben mit. Das ermöglicht ihr, einen Beitrag zur Energiewende für die regionale ­Bevölkerung zu leisten. 

Ihr persönliches Ziel für den Digitalrat: 

„Die Digitalisierung einer Stadt ist eine Mammutaufgabe. Das funktioniert nur, wenn wir geballtes Wissen, Erfahrungen und verschiedene Blickwinkel zusammenbringen. Dadurch ergeben sich nicht nur Synergien, sondern auch neue Kooperationen. Hierfür möchte ich meine Expertise und mein Experten-Netzwerk einbringen. Somit können wir für die Bürger:innen neue digitale Services anbieten.” 

  

Andreas Schmutterer (45) 

Die Medienwelt ist sein Steckenpferd. Er war zunächst in der Werbeplanung beim Medienunternehmen WEKA in Kissing aktiv. Mediaplanung und Produktmanagement setzte er anschließend bei W&V in München um, bevor es ihn dann wieder zurück nach Augsburg zog. Hier leitet er derzeit voller Leidenschaft den Verlag der Augsburger Allgemeinen. 

Sein persönliches Ziel für den Digitalrat:   

„Ich möchte die Chancen von digitalen Services und Angeboten in der gesamten (Stadt-)Gesellschaft sichtbar und erlebbar machen. Augsburg soll sich zukünftig als einer der führenden Digital­standorte in ganz Deutschland etablieren.“ 

  

Anna Kilger (32) 

Absolvierte 2014 ihren Bachelor in Geografie und zwei Jahre später ihren Master im Bereich Tourismusmanagement. Nach ihrem Studium startete sie direkt bei der IHK Schwaben durch. Als Projektmanagerin im Gebiet Digitalisierung kann sie ihre weitreichenden Kompetenzen in den Digitalrat einfließen lassen. 

Ihr persönliches Ziel für den Digitalrat: 

„Unternehmen in Augsburg sollen die Chancen der Digitalisierung erkennen und nutzen. Nur wer sich heute digitalisiert und sein Geschäftsmodell trans­feriert, hat morgen noch eine gute Position im Wettbewerb. Der Digitalrat kann mit seiner Arbeit die Rahmenbedingungen in der Stadt schaffen, die es Unternehmen erleichtern, diesen Weg zu gehen.“ 

  

André de Beisac (47) 

Er leitet die Geschäftsstelle Smart City bei der Stadt Augsburg und unterstützt mit dieser die Arbeit des Digitalrats. Als ehemaliger empirischer Wirtschaftsforscher kennt er die Anforderungen an Datenstrukturen und verknüpft als ehemaliger Leiter des Zentralen Beteiligungsmanagements in Augsburg deren Digitalisierungsaktivität mit den Tochterunternehmen der Stadt. 

Sein persönliches Ziel für den Digitalrat: 

„Die Gewährleistung der Daseinsvorsorge als primäre Aufgabe der Kommunen gestaltet sich im digitalen Zeitalter vielschichtiger als in der Vergangenheit. Die Teilhabechancen aller Menschen in einer Stadt durch den Einsatz von Technologien zu verbessern, ist mein Anliegen. So können bisherige Teilnahmehemmnisse minimiert werden. Letztlich dient alles der Sicherstellung der Widerstandskraft der Stadt und ihrer Gesellschaft. Der Digitalrat stellt die Leistungsfähigkeit der Bürger:innen auch in Zukunft sicher. Damit behalten wir gleichfalls die Fähigkeit bei, sich an die ändernden Umweltbedingungen anzupassen.“ 

    

Frank Pintsch (42) 

Er leitet das Referat für Bürger:innenangelegenheiten, Ordnung, Personal, Digitalisierung und Organisation. Die drei bedeutsamsten ­Stationen seiner Karriere sind sein zweites juristisches Staatsexamen, die Ernennung zum Stadtdirektor und die Wahl zum berufsmäßigen Stadtrat. 

Sein persönliches Ziel für den Digitalrat: 

„Für die Stadt ist es entscheidend, Dienstleistungen bestmöglich digital und analog anzubieten. Dadurch werden allen Bürger:innen auf einfachste Weise Verwaltungsleistungen ermöglicht, um so die kommunale Daseinsvorsorge zu gewährleisten.” 

  

Svaantje Seiler (36) 

Geht in ihrem Beruf als Senior Talent Manager bei Hosokawa Alpine vollkommen auf. Das Studium der Wirtschaftspsychologie in Köln legte den Grundstein ihrer Leidenschaft für die Arbeit mit Menschen. Während ihrer Zeit bei MAN Augsburg fokussierte sie sich auf die unterstützende Entwicklung von Individuen und Organisationen. Hierfür bildete sie sich als systematischer Coach aus und startete parallele ihre Selbstständigkeit in diesem Bereich. 

Ihr persönliches Ziel für den Digitalrat: 

„Durch die Bündelung der Kompetenzen im Digitalrat möchte ich erreichen, dass die Digitalisierung allen Mitgliedern der Stadtgesellschaft zur Verfügung steht. Die Bevölkerung soll sich abgeholt und verstanden fühlen. Wir nehmen Bedenken und Ängste wahr und bieten Möglichkeiten, die digitale Agenda mitzugestalten.” 

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