Employer Branding braucht Storytelling

Früher war alles besser. Zumindest für Arbeitgeber:innen. Unternehmen betrieben Fließbandarbeit und die Mitarbeiterschaft musste einzelne genau definierte Arbeitsschritte immer wieder ausführen. Es ging rein um die „Hände“ und dadurch war der Mitarbeitende ­beliebig ­austauschbar. Heute sind viele von ihnen Wissensarbeiter:innen, die selbstständig, kreativ und motiviert sein sollen. Das hat große Auswirkungen auf das Recruiting.

Unternehmen müssen werben

Für Arbeitgeber:innen gilt daher umdenken. Sie müssen sich etwas einfallen lassen, um aus der Masse herauszustechen. Wie das geht, kann man bei den Kolleg:innen aus dem Marketing und Vertrieb sehen. Denn auch die mussten lernen, dass ein Datenblatt – und etwas anderes sind die meisten Stellenanzeigen nicht – nicht ausreicht, um ein Produkt zu verkaufen. Es gilt, die Interessenten abzuholen und ihnen klarzumachen, was sie von einer Zusammenarbeit haben.

Dabei geht es über den monetären Aspekt ­hinaus. Eine gute Bezahlung lockt Mitarbeiter:innen zwar an. Aber es geht auch ­darum, eine gut passende Tätigkeit anzubieten. Es muss deutlich sein, ­warum man jeden Tag in die Arbeit geht und sich mit dem Unternehmen ­identifizieren soll. Dafür müssen die Unternehmen gut kommunizieren, warum es sie gibt und welchen ­Beitrag sie leisten möchten. Denn im Berufsalltag wird man unausweichlich mit kleinen und größeren ­Hindernissen konfrontiert werden. Ein höheres Ziel hilft, nicht gleich die Flinte ins Korn zu werfen und sich „durchzubeißen“.

Storys transportieren Ideen

Auch beim Kommunizieren der ­Vision und der Gründe für das ­Unternehmen lohnt sich der Blick zum Produktmarketing. Denn neben allgemeinen Informationen setzt man dort immer stärker auf die Überzeugungskraft des Storytellings. Das hilft auch bei der Personalsuche. Durch konkrete Beispiele und Geschichten aus dem Berufsalltag wird das Unternehmen für Bewerber:innen greifbar und dies baut schon vor dem ersten Gespräch eine emotionale Bindung auf. Und diese ist entscheidend, wenn man letztlich begeisterte, motivierte und langfristige Mitarbeiter:innen gewinnen möchte.