Vermutungen zur Zukunft
Homeoffice, Amazon und Co.- 9 Dinge, die Bill Gates und Steve Jobs bereits vor 20 Jahren prophezeit haben
Dabei war die digitale Welt in den 90er Jahren noch eine komplett Andere. In Deutschland waren 1999 laut einer Studie des ARD gerade mal 17,7 Prozent der Bevölkerung mehr oder minder regelmäßig online, Facebook war noch Jahre entfernt und Google stand in den Kinderschuhen. Wenn man ins Web wollte, war das Telefon blockiert und Windows 95 das Betriebssystem der Stunde. Internet war immer noch ziemliches Neuland (Das veranschaulicht mit einer Prise Nostalgie zum Beispiel auch dieses WDR-Computerclub Video „Wie kommt man ins Internet“ von 1999) und trotzdem prophezeiten Steve Jobs und Bill Gates bereits einige der wichtigsten digitalen Entwicklungen.
Personalisierte Werbung
„Die Geräte werden über intelligente Werbung verfügen. Sie werden eure Kaufpräferenzen kennen und Anzeigen schalten, die auf eure Präferenzen zugeschnitten sind” schrieb Bill Gates 1999 laut Angaben von Techbook. Werbung, die auf den Nutzer individuell zugeschnitten ist, gibt es heute durch Cookies, Browser- und Geräteidentifizierung überall. Online Shops kennen die Kaufpräferenzen ihrer Kunden und können so gezielte Anzeigen schalten – die Mehrzahl der Deutschen lehnen diese Art von Werbung aber aus Sorge vor Datenschutz-Vergehen übrigens ab.
Internethandel
In einem Interview mit Wired fragte 1996 ein Journalist Steve Jobs, wen er für die größten Profiteure des Internets in Zukunft halte. „Leute, die etwas zu sagen haben?“ War der Vorschlag des Journalisten, „Leute, die etwas zu verkaufen haben“ die Antwort von Jobs. „Es ist Commerce. Die Leute werden aufhören, in Läden zu gehen. Und sie werden Dinge über das Internet kaufen!“ Knapp 58 Milliarden Euro Umsatz machte der Onlinehandel im Jahr 2019 allein in Deutschland, global 3.535 Milliarden US-Dollar – Tendenz steigend!
Soziale Medien
Zwei Jahre vor der Gründung von LinkedIn, drei vor MySpace und vier vor Facebook schrieb Bill Gates: „Es werden sich private Webseiten etablieren, die euren Freunden und Familien erlauben werden, miteinander zu chatten und Veranstaltungen zu planen”. Mit den sozialen Netzwerken wurde das Internet von einem Tool der Forschung und Arbeitswelt zu einem Teil des Alltags und der Freizeitgestaltung. Heute hat Facebook 2,6 Milliarden aktive Nutzer und mit YouTube, Instagram, TikTok und co. Wächst das Angebot an sozialen Plattformen stetig weiter.
Prozessoptimierung
„Die beste Art das Internet zu beschreiben ist als ein Vertriebs-Channel direkt zum Kunden – für Informationen genauso wie für Waren. Es lässt alle Mittelsmänner außen vor. Und wie sich herausstellt gibt es viele solcher Mittelsmänner in unserer Gesellschaft, die die Dinge meistens verlangsamen, schwieriger oder teurer machen.“ So Steve Jobs etwas pessimistisch zu dem Thema, ob das Internet einen demokratisierenden Effekt haben werde. Durch das Internet könnten Prozesse schneller und effektiver von einer Person zur Anderen transportiert werden. Nicht mehr und nicht weniger. Diese Tendenz zeigt sich heute vor allem in der wachsenden StartUp-Kultur. Die sich die Elimination des Mittelsmannes, die Steve Jobs 1999 beschreibt, heute in flexiblen und offenen Strukturen zunutze macht.
Smart Homes
„Die ständige Video-Überwachung eures Hauses wird sich allgemein etablieren. Und euch darüber informieren, wenn euch jemand in eurer Abwesenheit besucht” so Gates in seinem Buch. Es würden „persönliche Unterstützer entwickelt werden, die alle eure Geräte miteinander verbinden und synchronisieren. Egal ob diese zu Hause oder auf der Arbeit sind, sodass unter ihnen ein Datenaustausch möglich ist”. Mit Tools wie Alexa, Wlan-gesteuerten Saugrobotern und kompletten Smart Home Kits ist diese Vision Bill Gates’ längst in Erfüllung gegangen. Obwohl sie immer noch ein bisschen nach Science Fiction klingt.
Home Office
Sogar 9 Jahre vor den anderen in diesem Artikel gelisteten Vorhersagen, sinnierte Steve Jobs bereits über die Möglichkeiten der digitalen Arbeitswelt. In einem Twitter-Video, dass der Journalist Jon Erlichman postete, sieht man Jobs in einem kurzen Interview-Ausschnitt: „Wenn wir damit anfangen, all diese Computer über ein anspruchsvolles Netzwerk zu verbinden, dann können wir Gruppen von Menschen bilden, die gemeinsam an einer Aufgabe arbeiten – egal, wo sie sich auf der Welt befinden“. Es ist die Vision einer dezentralisierten Arbeitswelt, die Jobs hier zeichnet. Das digitale Nomadentum und die Möglichkeit zum Home Office – Konzepte, die gerade beginnen, für viele tatsächlich Realität zu werden.