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Thinktank

Anna, wie geht eigentlich Cybersecurity?

Anna-Fiora Kilger IHK Schwaben
Anna-Fiora Kilger
Anna Fiora Kilger über die wichtigsten Punkte für gute IT-Sicherheit.

Ein unachtsamer Klick eines Mitarbeiters auf einen Link und schon ist es passiert: Ein Erpressungstrojaner hat sich ins IT-System des Unternehmens eingeschleust. Plötzlich sind die Programme verschlüsselt und der Betrieb steht komplett still. Die Erpresser fordern Lösegeld in Form einer Kryptowährung, um die Daten wieder freizugeben. Was sich wie ein klischeehaftes Filmdrehbuch anhört, findet in Deutschland und der Region regelmäßig statt.

Im Zuge der Digitalisierung verändern sich Geschäftsmodelle, alte werden abgeschafft und neue entstehen. So auch mit dem neuen Feld Cybercrime-as-a-service: Wenig IT-Know-how ist nötig, um komplexe Sicherheitsarchitekturen von Unternehmen zu umgehen – und das ist alles auf Knopfdruck im Darknet erwerblich.

IT-Sicherheit gewinnt für Unternehmen also mehr an Brisanz. Diese zehn Regeln schützen vor Gefahren aus dem Internet.

1. Erst denken, dann klicken.

Höre auf dein Baugefühl. Meiner Erfahrung nach kann ein gesunder Menschenverstand vor so einigen Gefahren schützen.

2. Mache den Check: Kann die E-Mail echt sein?

Achte immer darauf, dass du alle relevanten Anhaltspunkte genau geprüft hast.

3. Passwörter sind dein Heiligtum.

Je komplexer, desto besser und niemandem verraten. Ich weiß, sie sind ein leidiges Thema, aber du nutzt bei deiner Haustüre, am Rad oder Auto ja auch nicht überall den gleichen Schlüssel.

4. Finger weg von fremden USB-Sticks.

Glaub mir, die Inhalte sind sicher nicht interessanter als der Schaden, den du damit vielleicht anrichtest.

5. Zahlungsanweisung per Telefon oder E-Mail?

Nur nach dem Vier-Augen-Prinzip ausführen. Aus meinem Beratungsalltag weiß ich, dass solche Maschen leider viel zu oft zum Erfolg führen und die Taschen der Täter wie von selbst füllen.

6. Vertrauliche Informationen nur verschlüsselt versenden.

Deine Kontodaten verschickst du ja auch nicht mit deiner Urlaubspostkarte.

7. Im Zug oder Café über Firmeninterna sprechen? Niemals.

Echt erschreckend, was man auf einer Fahrt im ICE manchmal alles unfreiwillig mithört.

8. Müssen deine privaten Daten wirklich über Social Media veröffentlicht werden?

Lieber einmal weniger posten. Das lustige Foto deines Hundes in Kombination mit einem schlechten Passwort, kann fatale Folgen haben.

9. Im Kleiderschrank ist schon die aktuelle Sommerkollektion, aber dein Betriebssystem, die Antivirensoftware und dein Backup sind von vorletztem Jahr?

Das darf nicht passieren. Die Technik auf dem aktuellen Stand zu halten, ist wichtiger denn je, wenn man bedenkt, wie viele neue Schadprogrammvarianten tagtäglich hinzukommen. Ich war letzte Woche sehr froh über mein aktuelles Backup und Apples Sicherheitsmechanismen, als mein iPhone gestohlen wurde.

10. Software und Apps sind super. Aber nur aus vertrauenswürdigen Quellen.

Durch Downloads aus unseriösen Quellen öffnest du Viren und Spyware Tür und Tor.

 

Über Anna

Anna Fiora Kilger hat eine Faible für digitale Lösungen aller Art und Leidenschaft für Eventmanagement. Sie ist Projektmanagerin für Digitalisierung und IT bei der IHK Schwaben und Leiterin des internen Innovationsteams. Seit Juni 2021 ist Anna Teil des Digitalrats der Stadt Augsburg. 

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