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Atemtechnik

Brearthwork as a skill

Wir erforschen die wissenschaftlichen und spirituellen Tiefen von Atemarbeit mit Eva Kaczor. Die Diplom-Psychologin und Inspirational Speakerin verbindet in ihrem Breathwork Neurowissenschaft, uralte Atemübungen und elektronische Musik. Ihr Ansatz? Auf natürliche Weise in einen außergewöhnlichen Bewusstseinszustand gelangen und diesen für das Erkennen des eigenen Purpose nutzen.

Welche Auswirkungen hat Atemkraft auf Psyche und Körper? Eine immense, wie Eva Kaczor beweist. Das von ihr erarbeitete Konzept PSYCHEDELIC BREATH enthüllt ­Aspekte mentaler Gesundheit, die viele ­Menschen ungenügend beachten. Ihre Atem­methode ist ­darauf ausgerichtet, über einen „Flow-Zustand“ den Zugang zum ­Unterbewusstsein zu schaffen. Dies ermöglicht eine ­emotionale Transformation und die Nutzung der Visionskraft. Die Diplom-­Psychologin empfindet sich selbst als eine „­intuitive Unternehmerin“ und ist sich sicher: Das Potenzial, unsere Berufung zu leben, ist auch mit den Herausforderungen verbunden, die uns im Leben begegnen. So erkennen wir, wer wir sind und wer wir nicht sein wollen. „From Pain To ­Purpose“ lautet eine ihrer Überzeugungen – aus Herausforderungen und schwierigen Situationen den Weg in die für sich richtige Spur finden …

Eva, mit welchen Menschen hast du als Coachin zu tun und welche Belastungen erkennst du?

EVA KACZOR: Ich bewege mich grundsätzlich in zwei Welten: Zum einen besuchen meine Kurse sehr viele junge Frauen, die sich ganz bewusst fragen „Welche Gabe habe ich und wie setze ich sie sinnvoll ein?“ Gleichzeitig betreue ich viele Unter­nehmer:innen, teilweise auch große Firmen wie Google, Netflix oder Porsche. Sie wollen ihre ­Führungsebenen oder Teams dazu bringen, mehr ­Bewusstsein für emotionale Intelligenz, die Intuitions- und Visionskraft zu schaffen. In turbulenten Geschäftszeiten verliert man schnell den ­Kompass. Depression, Burnout oder Angst­zustände sind in der heutigen Gesellschaft ­präsenter denn je. Mit meinen Sessions können wir Emotionen schneller verarbeiten und gleichzeitig kreatives Denken und die Visionskraft fördern. Die Teilnehmenden sind ­neugierig auf mehr und suchen nach Erkenntnis oder eben dem „Purpose“.

Welchen Purpose verfolgt deine Atemmethode?

Wir gelangen dabei in einen außergewöhnlichen ­Bewusstseinszustand, aber ohne bewusstseinsverändernde Substanzen. Einen Heilungsanspruch ­schreiben wir uns nicht auf die Fahnen. Ich nenne PSYCHEDELIC BREATH „insight-informed“, nicht „trauma-informed“. Wir nutzen auch die Verarbeitung von Gefühlen: Viele Menschen unterdrücken seit der Kindheit Emotionen und Stresssituationen, da wir diese speziell in jungen Jahren oft nicht ­kognitiv verarbeiten können. Meine Auf­gabe ist, den nötigen Raum für diese Gefühle zu schaffen und Menschen dazu zu bringen, sie zuzulassen, sich damit auseinanderzusetzen oder ihre eigenen Schlüsse daraus zu ziehen. Dann nämlich können diese Emotionen transformiert und verarbeitet werden. Wir schaffen einen emotionalen Benefit und ermutigen, sich zu trauen, sich stärker zu fühlen und größer zu denken.

Wie ist das Konzept aufgebaut und was genau ­passiert aus physiologischer Sicht?

Diese Bewusstseinszustände erreichen wir durch den dynamischen und rhythmischen Einsatz des Atems. Elektronische Musik und meine verbale Guidance unterstützen die in der Regel zehn Atemzyklen. Wir nutzen die Tummo-­Atmung, eine alte, von tibetischen Mönchen praktizierte Atemtechnik. Durch das Ein- und Aus­atmen, ­gepaart mit einer kurzzeitigen Phase des Luft­anhaltens, ­erzeugen wir einen Energiefluss im Körper. Was biochemisch dabei passiert: Durch eine „Superventilation“, also kontrollierte ­Hyper­ventilation, verändern sich die Sauerstoffver­sorgung des Bluts und der Säure-­Basen-Haushalt unseres Körpers. Diese sogenannte ­respiratorische Alkalose stimuliert vegetative Körperfunktionen, auch Hirnrhythmen werden moduliert und ­synchronisiert. ­Das Denken, Fühlen und Handeln wird beeinflusst. Auf neurowissenschaftlicher Ebene schaffen wir den ständigen Wechsel zwischen den Alpha- und ­Theta-Gehirnwellen, also ­einen meditations­typischen Zustand, um einerseits ­tiefenentspannt zu sein und gleichzeitig das ­Unterbewusstsein sehr aktiv zu nutzen. Das ist der Moment, in dem das Bewusstsein die Zeit für ­Erkenntnis und für die Suche nach dem eigenen Purpose findet.

Welche Kernbotschaft möchtest du vermitteln?

Ich will mit meinen Teilnehmer:innen gemeinsam einen Raum gestalten, wo sie sich Zeit nehmen, um auf die innere Stimme hören. Sie sollen inspiriert werden, den Mut zu finden, um ihr ­Inneres zu betrachten und sich zu fragen „Wer bin ich? Was will ich? Warum bin ich hier?“

Wie kann die Gesellschaft ein größeres ­Bewusstsein für die mentale Gesundheit schaffen?

Grundsätzlich ist es erst einmal wichtig, dass wir uns für das Thema Heilung öffnen. Dazu gehört, dass wir klassische Psychotherapie, aber auch ­alternative Heilungsansätze wie Psychedelics, Hypnose, Familienaufstellung und therapeutisches Breathwork zugänglicher machen. Zudem sollten wir vermehrt auch spirituelle Praktiken nutzen, um nicht nur mental und emotional gesund zu sein, sondern um unser ganzes Potential zu nutzen. Trotz meines abgeschlossenen Psychologie-Studiums bin ich heute keine Psychotherapeutin, da mir dieser Aspekt in der Therapie gefehlt hat. Ich sehe diese Ansätze inzwischen auch in Unternehmen einfließen. Ich werde mit dem PSYCHEDELIC BREATH-Konzept vor allem von Gründer:innen ­angefragt, gerade weil sie selbst positive ­Erfahrungen damit gemacht haben.

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