ki-innovation
Cobots als Inklusions-Booster
Deutsch-italienische Studie
Forschende des KI-Produktionsnetzwerks an der Universität Augsburg untersuchten in einer Studie die Verhaltensmuster neurotypischer sowie autistischer Mitarbeiter:innen in der direkten Zusammenarbeit mit kollaborativen Robotern, kurz Cobots, im industriellen Kontext. Die deutsch-italienische Kooperation, unter anderem mit dem „Istituto di Sistemi e Tecnologie Industriali Intelligenti per il Manifatturiero Avanzato“ (STIIMA-CNR), soll Vorteile eines auf die jeweiligen Bedürfnisse angepassten Arbeitsplatzes zeigen und der Ausgangspunkt für eine stärkere Beachtung von physischer und mentaler Gesundheit in der Industrie 4.0 sein. In kleinen und mittelständischen Unternehmen arbeiten Menschen immer häufiger gemeinsam mit Cobots. Dies beeinflusst ihre körperliche und geistige Gesundheit, denn ohne Kontakt zu menschlichen Kolleg:innen bieten herkömmliche Roboter – meist Roboterarme – kein soziales Feedback und sorgen für eine stark monotone Arbeitsausrichtung.
Unerwartete Erkenntnisse
Die Daten zeigen, dass die neurotypischen Teilnehmenden sich am leichtesten auf die Arbeit mit den Cobots einstellten, zum Beispiel ihren Arbeitsrhythmus anpassten und so im Endeffekt mehr Bauteile fertigten. Allerdings: „Die beste Zusammenarbeit erzielte ein Proband mit Autismus-Spektrum-Störung. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen die individuellen Stärken jedes Einzelnen zu berücksichtigen, um Synergien zwischen Mensch und Maschine zu nutzen“, resümiert Pooja Prajod, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Menschzentrierte KI an der Universität Augsburg. Die Studie soll nun mit einer größeren Zahl an Teilnehmenden fortgeführt werden, um die Ergebnisse zu bestätigen und zu erweitern.