Gründer:innen-Meet Up
Das war „Augsburg Gründet 2022“
Die vertrauten blauen Türen des Kongress am Park öffneten sich einmal mehr für die Gründer:innen aus Augsburg und der Region. Aber auch solche, die es vielleicht erst noch werden wollen waren da: eine Gruppe Schüler:innen eines Augsburger Gymnasiums opferte den schulfreien Buß- und Bettag, um sich die Talks auf zwei Panels anzuhören. Den Anfang machte Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber, die, gemeinsam mit Stefan Schimpfle, die Veranstaltung eröffnete. Danach sprachen OB Weber und Schimpfle, Geschäftsführer des Veranstalters DZ.S, mit den Gewinnerinnen des Idea Slams vom vergangenen Jahr, Franziska Bartenschlager und Saskia Reuter, Gründerinnen von aluco. Sie warfen einen Blick zurück und erzählten, wie es ihnen mit ihrem Start-Up, das Logistikprozesse optimieren will, seit dem Gewinn ergangen ist.
Aus Versehen Unicorn-Potenzial
Der nächste Speaker war Benedikt Sauter, Gründer von xentral, der darüber sprach, wie er “aus Versehen” ein Start-Up mit Unicorn-Potenzial gegründet hat. Sauter erzählte vom Wachstum seines Unternehmens, etwa, dass es “immer bootstrapped, nie auf Investoren angewiesen” war. Außerdem lobte er den Standort Augsburg, hier könne man “gute Sachen mit guten Netzwerken” aufbauen.
Nach einer Pause, die zum Austausch einlud, folgte der Kern der Veranstaltung, der Idea Slam. Bei diesem präsentierten sich fünf junge Unternehmen, die sich um das von xentral gesponserte Preisgeld in Höhe von 5.000€ beworben hatten. Dabei reichten die Ideen von einem Bewertungsportal für Fair Fashion, über eine modulare Wärmepumpe bis hin zu einer App, die Sportler:innen für ein gemeinsames Spiel miteinander in Kontakt bringt. Gewonnen hat das Voting von Publikum und Jury am Ende Gleea, eine App, die ehrenamtliche Sanitäter:innen trainiert, indem sie sie verschiedene Notfälle durchspielen lässt.
„Du bist doch verrückt“
Bei einem weiteren Talk, der sich um “Crazy Ideas” drehte, erzählte etwa Rainer Linder, von seiner Idee zu Charge at Friends. Mit dieser App können Wallbox-Besitzer:innen ihre Ladestelle anderen E-Auto-Fahrer:innen zum Auftanken zur Verfügung stellen. Laut ihm könne sich damit die Anzahl der Lademöglichkeiten für E-Autos in Deutschland verdoppeln. Besonders interessant sei die App für Menschen, die ihre Wall-Box mit einer Solaranlage betreiben, weil der übermäßig produzierte Strom sonst für 7 Cent/kWh in das Stromnetz eingespeist wird. Über Charge at Friends könnten sie mit ihrem grünen Strom zwischen 40 und 50 Cent/kWh verdienen – eine lukrative Idee. “Wir erzeugen mit unserem System lauter Gewinner” so Linder.
Sozial und profitabel? Das geht!
Der letzte Talk des Nachmittags räumte mit Mythen über Social Entrepreneurship auf. Daniel Kehne, Geschäftsführer der Tür an Tür Digitalfabrik etwa sagte, es sein ein weit verbreitetes Vorurteil, dass soziale Unternehmen nicht rentabel seien. Er etwa investiere den Gewinn eben lieber in eine bessere Bezahlung seiner Mitarbeiter:innen. Der offizielle Teil des Abends endete mit der Ehrung für Gleea, die App für Sanitäter:innen. Danach lies man bei Buffet und Bier entspannt den Abend ausklingen.