Kaffeepause mit …
Caroline Kroll, Mitgründerin von Nø Cosmetics
Wie trinkst du deinen Kaffee?
Mit Hafermilch und 2 Zucker.
Wer oder was inspiriert dich?
Gute Frage, vieles im Leben! Am meisten Menschen, die schon einen Step weiter sind als ich – egal in welchen Belangen. Ob Nachhaltigkeit oder Disziplin.
Wie kamst du auf die Idee zu Nø Cosmetics und was hat dich dazu bewegt mit dieser Idee auch tatsächlich ein Unternehmen aufzubauen?
Das Ganze begann eigentlich recht kitschig. Ich gehöre vermutlich zu den wenigen Prozent, denen der Vater gezeigt hat wie ein Kajalstift funktioniert. Mein Vater arbeitet seitdem ich mich erinnern kann in der Kosmetikindustrie. Somit war der normale Drogeriebesuch meiner Schwester und mir bestehend aus Kritik an den Produkten, welche wir uns gerade in den Einkaufskorb gepackt hatten. Mineralöl hier, Silikone da, nie war etwas gut genug für unser Gesicht. Außer es wäre nicht mehr in dem Budget einer 12- und 17-jährigen gewesen. Irgendwann sprachen wir dann über genau dieses Thema mit unserem Geschäftspartner und Freund Robert, der eine Produktion in der 2. Generation führt und fragten uns – und warum machen wir das nicht einfach selbst?
Du hast dann auch gemeinsam mit deinem Vater gegründet. Wie war das für euch beide?
Mein Vater hatte vorher einen ganz normalen Bürojob in Führungspositionen. Da kann man sich vermutlich herleiten, wie viel Zeit für die Familie unter der Woche bleibt. Nø hat uns also auf jeden Fall eins gegeben: Zeit miteinander. Geschäftstermine, Reisen für internationale Messen und nächtliches Pakete packen – das alles passiert zu zweit oder, wenn wir Glück haben, sogar zu viert. Ich denke also ich spreche für uns beide, wenn ich sage, dass Nø uns mehr zusammengebracht hat. Wir sind nicht nur Geschäftspartner und Vater und Tochter, sondern auch Festival- und Travel Buddies. Und das ist ziemlich cool.
Gab es Konflikte, die du mit einem anderen Mitgründer nicht gehabt hättest? Und was waren die Vorteile?
Ich denke Konflikte gibt es mit jedem, egal ob Familie oder nicht. Das Wichtige ist wie man mit Unstimmigkeiten umgeht, seine eigenen Zuständigkeiten absteckt, und der respektvolle Umgang miteinander. Ein Vorteil ist es vermutlich, dass man weiß, dass man sich vertrauen kann – und das zu 100%.
Was ist die wichtigste Lektion, die du mit einem eigenen Unternehmen gelernt hast? Was würdest du anderen Gründer:innen mit auf den Weg geben?
Jeder der mal ein Projekt gestartet hat weiß, dass es einen Punkt gibt, an dem man festhängt. Die Zahlen stagnieren, die Motivation wird weniger oder es läuft einfach nicht. Mein Rat wäre also ganz simpel: weitermachen und sich nicht unterkriegen lassen. Und man sollte sein eigenes Ding machen. Es gibt nicht die Möglichkeit, es jedem recht zu machen.
Eure Marke heißt „Nø Cosmetics“. Wofür steht der Name? Und wozu sagt ihr Nein?
Der Name entstand, weil wir Produkte kreieren wollten, welche die Haut so verbessern, dass kein Makeup mehr getragen werden muss. Man kann – muss aber nicht. Keine Verpflichtungen!
Aber das ist nicht alles, wozu wir Nein sagen, wir sagen außerdem Nø zu:
Sozialem Druck, Tierversuchen, Geschlechterrollen und Überkonsum
Und Ja zu:
Selbstliebe, Hautgesundheit, Nachhaltigkeit, hochwirksamen Inhaltsstoffen und fairen Preisen
Was ist eine Sache über Hautpflege, die mehr Menschen wissen sollten?
Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers. Und vermutlich kennt jeder das Gefühl, wenn man einen Pickel auf der Nase hat und sich unwohl fühlt. Hautpflege geht somit alle etwas an – unabhängig von Alter oder Gender.
Wenn du die Möglichkeit hättest, das nächste große Cover einer weltweit aufgelegten Zeitschrift zu entwerfen, was würdest du drauf machen?
Ich bin da vermutlich recht simpel gestrickt. Ich habe einen Tierschutzhund zuhause und allgemein ist meine Familie unfassbar tierlieb. Ich würde deswegen das wählen, was uns sehr am Herzen liegt: Ein Aufruf für mehr Tierwohl, gegen Speziesismus oder für mehr Adoptionen von Tierheimtieren.