Kaffeepause mit …
Christoph und Dr. Ralf Dyllick-Brenzinger, Gründer SeaTable
Wie trinkt ihr euren Kaffee?
Am liebsten mit etwas Milch aus unserem Vollautomaten.
Wer oder was inspiriert euch?
Red Bull ist ein sehr beeindruckendes Unternehmen. Wie man mit einem mehr oder weniger einzigen Produkt weltweit so erfolgreich sein kann.
Wo setzt ihr noch auf analoge Technik?
Bei unserem Kühlschrank 😊. Nein, Spaß beiseite, wir sind ein digitales Produkt und versuchen natürlich auch überall im Unternehmen primär digitale Technik einzusetzen.
Was ist euer Elevator Pitch für SeaTable?
SeaTable ist der Software-Baukasten von Lego, mit dem ich mir ohne IT-Kenntnisse meine ganz eigenen Prozesse entwickeln kann. Auf den ersten Blick wirkt SeaTable wie Excel oder Google Sheets. Das Besondere an SeaTable sind jedoch die Funktionen, die über die einer klassischen Tabellenkalkulation hinausgehen. In SeaTable kann man nicht nur Zahlen und Text erfassen, sondern sich mithilfe von über 20 verschiedenen Spaltentypen, wie z.B. Bilder, Dokumente, Verknüpfungen, E-Mails, leistungsfähige Lösungen und Prozesse entwickeln. Aber nicht nur das. Mit wenigen Klicks kann man mit SeaTable Prozesse, die vorher manuell und auf teure Speziallösungen verteilt werden mussten, darstellen, bündeln und automatisieren – und das sowohl in der Cloud oder als selbstgehostete Lösung im eigenen Rechenzentrum. Letzteres ist gerade für Unternehmen spannend, die viel Wert auf die eigene Datenhoheit legen.
Tabellensoftwares gibt es viele auf dem Markt – warum wolltet ihr trotzdem ausgerechnet diese Nische besetzen?
Es gibt viele Lösungen auf dem Markt, aber ein Großteil dieser beschäftigen sich nicht mit Themen wie Datenschutz, Prozessautomatisierung oder Big Data. Mit SeaTable ist es möglich, bereits jetzt große Datenmengen zu erfassen und die verschiedensten Prozesse im Unternehmen effizient zu automatisieren. Aber auch das Thema Datenschutz steht bei uns an oberster Stelle. Unsere Serverstandorte für die Cloud-Produkte befinden sich ausschließlich in Deutschland und wem das immer noch nicht reicht, der hat die Möglichkeit, SeaTable im eigenen Rechenzentrum zu installieren und zu betreiben.
Ihr habt beide nicht den „Klischee-Gründer“-Lebenslauf, mit der Gründung gleich nach dem Studium, sondern habt eure jeweilige Karriere im Consulting-Bereich aufgegeben, um den Schritt in die Start-up Welt zu machen. Wie viel Überwindung hat euch das gekostet und was waren die Beweggründe?
Im Consulting-Bereich haben wir beide immer wieder erlebt und beobachtet, wie langsam und ineffizient technische Innovationen gelebt werden. Das wollten wir unbedingt ändern. Die erste Idee, die wir damals hatten, war zwar nicht die beste und hat uns nicht wie gedacht zu Umsatzmillionären gemacht, uns aber dort hingeführt, wo wir heute stehen. Mit SeaTable sollen Teams, Unternehmen und Institutionen jeder Größe und Branche schnell, einfach und effizient nützliche Anwendungen für Ihre alltäglichen Herausforderungen entwickeln können und das ohne jegliche Programmierkenntnisse. Ehrlich gesagt hat uns die Entscheidung 2014 erstmalig in die Gründung zu gehen, keine große Überwindung gekostet. Im Leben gilt es auch Mal ein Risiko einzugehen und das haben wir sehr gut gemeistert.
Als Brüderpaar gemeinsam gründen – ist die Verwandtschaft Vor- oder Nachteil für eure Zusammenarbeit?
Wir sehen eigentlich nur Vorteile. Keiner kennt einen so gut wie die eigenen Geschwister. Der zweite Punkt, der mit dem ersten einhergeht, ist das Vertrauen. Wir vertrauen uns gegenseitig blind und wissen, dass jeder immer zum Wohl des anderen und des Unternehmens handeln wird. Intern haben wir eine klare Aufteilung zwischen dem geschäftlichen und dem technischen Bereich. Heißt, wir ergänzen uns super, könnten uns keine bessere Zusammenarbeit vorstellen.
Ihr habt mittlerweile mehr als 100.000 Downloads eurer Software. Gab es Momente, in denen ihr gezweifelt habt, ob ihr mit eurer Idee überhaupt so weit kommt?
Es gibt, wie bei jeder anderen Idee, immer Mal wieder Höhen und Tiefen. Und damit auch ab und zu aufkommender Zweifel. Wichtig ist, dass man immer den Fokus behält, an die Idee glaubt und ein klares Ziel vor Augen hat. Der Weg zum Ziel ist immer etwas steinig. Doch die ersten 100.000 Downloads und eine hohe Kundenzufriedenheit zeigen uns immer wieder, dass wir am Ende doch alles richtig gemacht haben. Darauf sind wir wahnsinnig stolz.
Wenn ihr die Möglichkeit hättet, das nächste große Cover einer weltweit aufgelegten Zeitschrift zu entwerfen, was würdet ihr drauf machen?
Eine Weltkugel, bei der jeder Kontinent in Programmiersprachen dargestellt wird. Als Headline dann „Wie Low-Code und No-Code-Tools die Digitalisierung maßgeblich beschleunigen könnten“. Hintergrund: Es wird immer noch zu wenig über Low-Code/No-Code-Tools, wie SeaTable, gesprochen. Dabei können diese die Digitalisierung in vielen Unternehmen auf der Welt deutlich beschleunigen. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: flexible Anwendung, sofortige Verfügbarkeit und keine erforderlichen Programmierkenntnisse. Also: Lasst uns mehr darüber sprechen und diese auch nutzen!