Kaffeepause mit …
Dalal Mahra, Founder und CEO Kopftuchmädchen
Wie trinkst du deinen Kaffee?
Ich trinke keinen Kaffee. Ich bin ein Tea-Lover.
Du bist Gründerin und CEO des Medien-Start-ups Kopftuchmädchen. Kannst du dich und dein Projekt kurz vorstellen?
Ich bin Dalal Mahra, Sozialpädagogin, Empowerment Trainerin und Muslima.
Vom online Aktivismus auf Instagram haben wir uns zu einem Medien-Startup entwickelt, das inspirierende Videos über muslimische Powerfrauen produziert und diese bei Network Events mit unserer Community vernetzt.
Wie kamst du auf die Idee zu Kopftuchmädchen und was hat dich dazu bewegt mit dieser Idee auch tatsächlich ein Unternehmen aufzubauen?
Muslimische Frauen in unserer Gesellschaft sind immer noch benachteiligt und haben häufig nicht die gleichen Chancen wie Andere. Sie erleben Diskriminierung und Ausschluss aufgrund ihres Frauseins und ihrer sichtbaren Zugehörigkeit zum Islam. Dies wird durch stereotypische Darstellungen in den Medien und einseitige Diskurse in Politik und Gesellschaft verstärkt. Häufig kommen muslimische Frauen nicht selbst zu Wort, sondern es wird über sie gesprochen statt mit ihnen. Das möchte ich mit Kopftuchmädchen verändern.
Der Zuspruch der Kopftuchmädchen-Community, Unterstützung von einer wundervollen Unternehmerin und dem Media Lab Bayern haben mich bestärkt ein Medienunternehmen aus Kopftuchmädchen zu machen (Kopftuchmädchen Media UG).
„Kopftuchmädchen“ ist ein Begriff, den man tendenziell eher aus der rechten Szene hört. Was hat euch zu der Namenswahl bewegt?
Wir möchten das Thema Antimuslimischer Rassismus adressieren, jedoch mit Leichtigkeit, einem Schmunzeln auf den Lippen und einer Prise Ironie. Wir haben entschieden, uns den Begriff anzueignen und ihn zu reframen. Damit das nächste Mal, wenn eine kopftuchtragende Frau mit Kopftuchmädchen beleidigt wird, sie an uns denkt und an die wundervollen Frauen aus unserem Content
An wen richtet sich euer Angebot? Habt ihr auch nicht muslimische Follower:innen?
Unsere Zielgruppe sind muslimische Frauen von 20-50 Jahren im deutschsprachigen Raum lebend.
Wir haben auch nicht muslimische Follower:innen und ebenfalls muslimische Männer, die uns folgen. Der Großteil unserer Follower:innen sind aber muslimische Frauen.
Ihr seid eines von acht Startups, die als Teil der „Media Startup Fellowship“ durch das Media Lab Bayern gefördert werden. Was nimmst du aus dieser Zeit mit?
Meine Skills als Geschäftsführerin, eine Menge wertvoller Kontakte, prägende Lebenserfahrung und das Geld, das die Firmengründung und das Wachstum von KM erst möglich gemacht hat.
Was ist die spannendste Lektion, die du seit der Gründung gelernt hast?
Wenn du dir einen konkreten Plan machst und ihn befolgst, dann kannst du dein großes Ziel erreichen.
Welchen gesellschaftlichen Wandel würdest du dir wünschen?
Ich wünsche mir, dass es keinen Rassismus, Sexismus und gewaltvolle Übergriffe auf Frauen gibt. Ich wünsche mir in einer Gesellschaft zu leben, in der wir uns mehr auf das Gestalten als auf das Bekämpfen konzentrieren können.
Wenn du die Möglichkeit hättest, das nächste große Cover einer weltweit aufgelegten Zeitschrift zu entwerfen, was würdest du drauf machen?
Ich würde ein Gruppenportrait von den Frauen machen lassen, die wir bei Kopftuchmädchen porträtieren. Muslimische Frauen in ihrer Vielfalt zeigen mit ihren Talenten, ihrer Profession, ihren Leidenschaften.