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Kaffeepause mit …

Dr. Julia König, Gründerin von Ehrenmüller

Dr. Julia König
Dr. Julia König
Data Science und künstliche Intelligenz: Julia König bietet mit Ehrenmüller KI-Lösungen für den Mittelstand.

Angefangen hat Dr. Julia König als Selbstständige im Bereich Data Science. Mittlerweile ist die von ihr gegründete Ehrenmüller GmbH ein erfolgreiches Unternehmenmit wachsendem Team. Ehrenmüller entwickelt passgenaue KI-Lösungen für mittelständische Unternehmen. Julia König verrät uns im Interview wie sie ihre Zeit im Gründerzentrum Allgäu Digital erlebt hat, warum KI so spannend ist und warum es  überhaupt Sinn macht, als mittelständisches Unternehmen auf künstliche Intelligenz zu setzen.

 

Wie trinkst du deinen Kaffee?

Am liebsten schwarz.

 

Wo setzt du noch auf analoge Technik?

Ich mache mir gerne handschriftliche Notizen und To-Do-Listen. Bücher lese ich lieber auf Papier als auf dem Kindle. Außerdem habe ich eine klassische Armbanduhr mit zwei Zeigern.

 

Was fasziniert dich am Thema KI?

Das Beeindruckende an Künstlicher Intelligenz ist, dass man unzählige Tätigkeiten einer Maschine überlassen kann, die bisher ein Mensch übernehmen musste (ob er dazu Lust hatte oder nicht…) Das vereinfacht so vieles sowohl im privaten wie auch im geschäftlichen Leben. Als Mathematikerin finde ich außerdem die mathematischen Methoden besonders spannend, die dafür eingesetzt werden. Es ist schön zu sehen, dass die Theorie, die mich schon im Studium fasziniert hat, in der Praxis so effizient Probleme löst, so dass es für manche sogar aussieht wie Zauberei.

 

Du warst vor der Gründung von Ehrenmüller einige Zeit nebenberuflich selbstständig. Ist das ein Schritt, den du anderen Gründer:innen auch empfehlen kannst?

Ja, sofern es sich zeitlich gut mit dem Hauptjob vereinbaren lässt, kann ich es nur jedem empfehlen. So kann man ohne großes Risiko testen, ob einem die Selbstständigkeit tatsächlich Spaß macht.

 

Wo macht es für ein mittelständisches Unternehmen Sinn, auf KI zu setzen?

Das ist tatsächlich immer sehr individuell. Es kommt darauf an, wo in einem Unternehmen noch die größten Potenziale schlummern. Das kann zum Beispiel im Einkauf der Fall sein, in der Produktion, in der Logistik oder im Marketing. In jedem Fall sollte der Bereich digitalisiert und Daten bereits gesammelt sein. Denn fast immer ist eine große Menge an Beispieldaten eine Grundvoraussetzung für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz.

Wir haben in allen oben genannten Bereichen bereits KI-Lösungen für unsere Kunden entwickelt. Beispielsweise haben wir für einen Großhändler eine KI entwickelt, die täglich für jeden der 10.000 Artikel im Sortiment vorhersagt, wie häufig er verkauft werden wird. Darauf basierend berechnet die KI einen optimalen Bestellplan, wann welcher Artikel in welcher Menge bei welchem Lieferanten bestellt werden soll. Dadurch werden nicht nur Lager- und Bestellkosten reduziert, weniger Kapital gebunden sondern auch die Lieferfähigkeit erhöht.

 

Nach der Gründung warst du zwei Jahre im Gründerzentrum Allgäu Digital, mittlerweile seid ihr in eigene Büroräume umgezogen. Wie war deine Erfahrung im Gründerzentrum?

Die ersten beiden Jahre im Gründerzentrum waren eine aufregende Zeit. Wir haben vom großen Netzwerk und den vielen interessanten Veranstaltungen profitiert und konnten im Coworking-Space unkompliziert wachsen. Nach zwei Jahren waren wir dann zu siebt, so dass es doch etwas eng wurde und wir uns eigene Büroräume gesucht haben. Ich kann allen GründerInnen nur empfehlen, sich für die ersten Schritte nach einem Gründerzentrum in der Nähe umzuschauen.

 

Warum hast du im Allgäu gegründet? Und wie bewertest du den Standort für junge Gründer:innen?

Vor etwa vier Jahren bin ich aus privaten Gründen im Allgäu gelandet und bin sehr froh, das Unternehmen hier gegründet zu haben. Es gibt viele Hidden Champions in und rund um das Allgäu, die auf innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz setzen, und die es sehr schätzen, ein KI-Unternehmen in ihrer Nähe zu haben. Außerdem ist die Gründerszene rund um Allgäu Digital größer als man vielleicht denkt und für eine ausgewogene Work Life Balance gibt es wahrscheinlich kaum eine bessere Gegend als die Urlaubsregion Allgäu.

 

Was ist eine Herausforderung, die du meistern musstest, mit der du vor der Gründung nicht gerechnet hättest?

Die allergrößte Herausforderung ist auf jeden Fall die Pandemie, die unser Leben und Arbeiten seit einem Jahr täglich begleitet. Dadurch hatten wir teilweise mit Dingen wie schlechten Internetverbindungen im Home-Office zu kämpfen. Das ist besonders ärgerlich, wenn man gerade in wichtigen Kundenterminen ist oder einen Vortrag hält. Dass wir mit diesen Problemen im Jahre 2020 noch so häufig konfrontiert waren, hätte ich mir nicht vorstellen können.

 

Wenn du die Möglichkeit hättest, das nächste große Cover einer weltweit aufgelegten Zeitschrift zu entwerfen, was würdest du drauf machen?

Ich würde ein KI-Modell trainieren und es mit allen bisherigen Covern der Zeitschrift füttern, und dann mit dieser Künstlichen Intelligenz ein neues Cover erzeugen.

 

Du willst dich mit Julia vernetzen? Hier lang.

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