Kaffeepause mit …
Fabian Ziegler, Gründer und Geschäftsführer, TEAM23
Wie trinkst du deinen Kaffee?
Möglichst lecker. Guter Kaffee ist über die letzten Jahre zu einer richtigen Leidenschaft bei mir geworden.
Was ist ein Thema, das dich zurzeit fasziniert und warum?
Es ist wahnsinnig spannend zu sehen, wie die Corona Pandemie die Digitalisierung und unseren Umgang damit unfassbar positiv nach vorne entwickelt hat. Ich sehe dies als unheimliche Gestaltungschance und Möglichkeit, auch in Deutschland in diesen Themen wieder mehr zu anderen Ländern aufzuholen .
Wo setzt du noch auf analoge Technik?
Ich bin ein sehr visueller Typ. Ich liebe es, ganze Räume im Stehen zu bekleben und zu beschreiben, um dann die verschiedenen Aspekte zu vernetzen. Doch heutzutage lassen sich kaum mehr Entscheidungen klar in eine verbindliche Richtung treffen. Viel zu mehrdeutig, vielschichtig und volatil verändern sich aktuelle Rahmenbedingungen. Um agil und schnell Entscheidungen zu korrigieren, helfen mir solche analogen, vernetzten Visualisierungen enorm. Das digital auf Whiteboards wie Miro umzusetzen, hat für mich bisher nicht funktioniert.
Du hast TEAM23 bereits mit 18 Jahren gegründet. Wie war es für dich, dir so jung bereits etwas Eigenes aufzubauen? Wünschst du dir manchmal, du hättest davor noch andere Erfahrungen gesammelt?
Ich merke immer wieder, dass das Fehlen von anderen Erfahrungen und Prägungen mir genau dabei hilft, TEAM23 zu so einem einzigartigen Unternehmen zu machen. Denn dadurch kopieren wir nicht althergebrachte, oft nicht hinterfragte und nicht mehr zeitgemäße Handlungsparadigmen von anderen Unternehmen. Wir können uns ohne „Vorbelastung“ Gedanken machen zu großen Themen wie Pflege von Kultur, agile Organisationsentwicklung, sinnstiftende Weiterbildung oder Mitbestimmung bei Entscheidungen.
Was sind die Top Three Learnings, die du aus dieser Zeit mitnimmst?
Die Unterschiede zwischen den Aufgaben von Fachkraft, Manager und Unternehmer zu erkennen und zwischen diesen Rollen zu wechseln. Ich hoffe, ihr lasst das als drei Dinge zählen.
Du engagierst dich unter anderem als Vorsitzender des Digitalrats der Stadt Augsburg. Welche Projekte und Themen liegen dir besonders am Herzen?
Wir arbeiten daran, mit dem Digitalrat eine Klammer über die vielen Digitalisierungsprojekte in unserer Stadt zu schaffen. Unser gemeinsames Ziel ist es, durch Digitalisierung Augsburg zu einer noch lebenswerteren Stadt zu machen. Dafür bietet die Digitalisierung unfassbar viele Chancen und Möglichkeiten.
Was ist eine Entwicklung im digitalen Raum, die man zurzeit nicht verpassen sollte?
Das zentrale Thema ist für mich die Veränderung der Arbeitswelt durch Corona. Wir haben es in Deutschland sehr gut und schnell geschafft die technischen Rahmenbedingungen für eine hybride Arbeitswelt zu schaffen. Die viel größere Herausforderung ist jedoch die Veränderung von Kultur und Miteinander in einer hybriden Arbeitswelt und hierauf haben viele Unternehmen bisher kaum eine Antwort.
Wenn du die Möglichkeit hättest, das nächste große Cover einer weltweit aufgelegten Zeitschrift zu entwerfen, was würdest du drauf machen?
Diesen Satz: Vertraue den Möglichkeiten der Zukunft mehr als den Erfahrungen der Vergangenheit.