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Kaffeepause mit …

Lea Frank, Gründerin und CEO anybill

anybill-Gründerin Lea Frank
Lea Frank
anybill ist ein Regensburger Start-up, das den Kassenbon digitalisieren möchte. Wir haben mit Gründerin Lea Frank über ihre Idee gesprochen.

Wie trinkst du deinen Kaffee?

Am liebsten Hafer-Cappuccino. ☕️

Wo setzt du noch auf analoge Technik?

Bei mir ist alles digital!

Was macht Anybill?

anybill verfolgt das Ziel, zu jeder Zahlung einen digitalen Kassenbon zu liefern – in Händler-Apps, Banking- und Payment-Apps oder ohne Applikation – dort wo Verbraucher:innen von morgen Belege erwarten.

Für eine flächendeckende technische Abdeckung setzt anybill auf Kassenintegrationen und mit den flexiblen und skalierbaren API-Services haben Händler jeder Größe und Branche die Möglichkeit, digitale Belege auszustellen. anybill agiert dabei als technischer Enabler und ermöglicht über SDK-Module digitale Belege als Embedded Service in Dritt-Applikationen, wie Banking- oder Händler-Apps einzusetzen.

Gemeinsam mit Tobias Gubo habe ich anybill im Dezember 2019 in Regensburg gegründet. Heute haben wir neben Regensburg auch einen Standort in München und beschäftigen über 25 Mitarbeitende.

Wieso hast du Anybill gegründet? Was hat dich inspiriert?

Die ursprüngliche Idee von anybill beruht auf meinem früheren Chaos in meiner Geldbörse: Viele Kassenbelege zusammengeknüllt und ohne System. Und dann, wenn ich einen gebraucht hätte, war dieser nicht mehr zu finden oder verblasst. Das kann doch nicht sein!

Daraus entstand dann die Idee: Eine Kassenbon-App. Also eine App, mit der man Kassenbons digital empfangen, speichern und verwalten kann. Ich dachte mir immer, dass es doch heute nicht sein kann, dass wir immer mehr mit dem Smartphone bezahlen, aber die digitale Customer Journey dann direkt endet – mit dem ausgedruckten Bon.

Beruhend auf Partner- und Kund:innen-Feedback haben wir uns dann weiterentwickelt: Heute ist anybill ein Scheme, beziehungsweise Enabler für die Ausstellung und Entgegennahme von digitalen Kassenbons. Wir ermöglichen gemeinsam mit unseren Partnern eine technische Infrastruktur für digitale Bons – direkt an der Kasse.

Für Verbraucher:innen und Kund:innen bedeutet das, dass sie Kassenbons nicht nur spezifisch mit einer App, sondern auch als PDF und ganz ohne App erhalten können.

Was ist der Vorteil von digitalen Bons?

Vorteile von digitalen Bons gibt es viele. Kund:innen und Händler sparen mit der digitalen Alternative umweltschädliches Thermopapier ein und tragen so aktiv zum Umweltschutz bei. Langfristig sparen sich Händler die Kosten für die Instandhaltung von Druckern sowie Kosten für das mit Chemikalien besetzte Thermopapier.

Warum glaubst du an das Business-Modell? Du hättest ja auch in einem etablierten Unternehmen anfangen können.

Die Idee von anybill habe ich in Regensburg bei einem Startup-Wettbewerb vorgestellt und habe seither viel Rücken- aber auch Gegenwind erhalten. Langfristig haben sich daraus enge Partner und Unterstützer:innen von anybill herauskristallisiert.

Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in Zukunft immer weniger Technologie-Brüche sehen werden, und kann mir einfach nicht vorstellen, immer mehr digital oder per Karte zu bezahlen, aber dann immer noch einen gedruckten Bon zu erhalten. Wir digitalisieren genau diesen Prozessschritt in der Wertschöpfungskette und schaffen dadurch für alle Teilnehmer im Ökosystem einen Mehrwert.

Zudem schätze ich die Möglichkeit sehr, eigenen Ideen nachzugehen und von der Pike auf zu lernen, ein Unternehmen aufzubauen, weiterzuentwickeln und sich ständig neuen Herausforderungen zu stellen, um dadurch immer wieder das nächste Level zu erreichen.

Wird sich der digitale Kassenbon im doch recht analogen und datenschutzverliebten Deutschland durchsetzen?

Ja, langfristig ganz sicher!

Wie weit verbreitet seid ihr schon?

Wir haben bereits viele Partner und Händler, die unsere Lösung in ihr Kassensystem integriert haben. Man kann alle Händler über unsere Website – sofern bereits kommunizierbar – entdecken.

Was war das größte Hindernis, das ihr bisher überwunden habt?

Es gibt ständig eine Vielzahl an unterschiedlichen Herausforderungen. Zu Beginn war es nicht leicht, überhaupt wahrgenommen und dann auch ernstgenommen zu werden.

Besonders stolz bin ich auf unsere Finanzierungsrunde, die wir im Oktober 2021 kommuniziert haben.

Auch freut mich, dass wir seit Anfang 2022 Jan Sobota im Managementteam als COO/CFO begrüßen können und dadurch, unserem Ziel immer das nächste Level zu erreichen und das Unternehmen intern, aber auch extern nach vorne zu bringen, wieder einen entscheidenden Schritt näher gekommen sind.

Wenn du die Möglichkeit hättest, das nächste große Cover einer weltweit aufgelegten Zeitschrift zu entwerfen, was würdest du drauf machen?

Da würde mir viel einfallen. Ich begeistere mich vor allem für beeindruckende Architektur. Das ist so ein Passion-Thema von mir. Ein anderes Thema wären zum Beispiel auch Heldinnen des Alltags.

 

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Ulrike Jäger, Gründerin von vimum – Rocketeer

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