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Kaffeepause mit …

Oceanmata-Gründer Dominik Karl

Oceanmata-Gründer Dominik Karl
Oceanmata-Gründer Dominik Karl
Mit Handyhüllen gegen das Plastikproblem: Oceanmata bietet biologisch abbaubare Handyhüllen, die Ocean Cleanups finanzieren.

2019 auf einem Surftrip in Bali kam Dominik Karl die Idee zu Oceanmata. Um gegen das Plastikproblem vor Ort anzukämpfen, wollte er etwas aufbauen, das den Müll bekämpft und gleichzeitig Locals unterstützt. Mit Oceanmata verkaufen er und sein Team biologisch abbaubare Handyhüllen und Zubehör, mit deren Erlös ein Ocean Cleanup Projekt in Bali finanziert wird. Das Versprechen: Für jedes verkaufte Produkt wird mindestens ein Kilo Plastik gesammelt.

Wie trinkst du deinen Kaffee?

mit einem Schuss Hafermilch

 

Wer oder was inspiriert dich?

Der Gedanke durch ständigen Bemühungen eines Tages den Ozean wieder in der Form vorzufinden, wie er früher war. Frei von Plastikmüll.

 

 Was war für dich eine große Herausforderung in letzter Zeit?

Verantwortung für ein wachsendes Start-up Team zu übernehmen. Dadurch habe ich auch gesehen, wie eine kleine Idee so langsam zu einer immer größer werdenden Mission heranreifen kann.

 

Die Idee zur nachhaltigen Handyhülle hast du in einer Seminararbeit während des Studiums entwickelt. Kurz danach hast du Oceanmata gegründet. Wie war es für dich, so früh schon selbstständig zu sein? Würdest du im Nachhinein alles nochmal genauso machen?

Ja, ganz genauso. Ich glaube sehr daran, dass alles seinen Grund hat. Viele Menschen in meinem Umkreis hatten mir damals empfohlen, anders zu handeln. Meine Eltern waren überzeugt, ich würde eine Laufbahn in einem Konzern einschlagen. Ein befreundeter Unternehmer meinte, ich sollte mich sogar noch während des Studiums selbstständig machen. Rückblickend ist aber immer alles zum richtigen Zeitpunkt passiert.

 

Wie schwierig ist es, Profitdenken und Nachhaltigkeit in einem Unternehmen zu balancieren?

Ich war mir lange selbst unsicher, ob man wirtschaftliches Denken mit Nachhaltigkeit vereinbaren kann.

Ich bin allerdings der Meinung, dass durch wirtschaftliches Denken ein ständiger technologischer Fortschritt entsteht, der das Potential hat, Probleme zu lösen. Auch solche Probleme, die verheerende Auswirkung auf die Natur und unser Fortbestehen auf der Erde haben. In der Hinsicht denke ich, dass es unsere Pflicht ist, an Profit zu denken, da wir nur so langfristig die Möglichkeit haben, solche Technologien zu entwickeln.

Wir entwickeln beispielsweise gerade Flussbarrieren, mit deren Hilfe wir Plastik vor dem Eintritt in den Ozean abfangen wollen. Diese kostspielige Entwicklung ist nur möglich, weil wir mit dem Verkauf unserer Handyhüllen auch einen Gewinn erzielen.

 

Euer Sortiment hat mit Hüllen für Airpods und Iphones angefangen, mittlerweile gibt es T-Shirts, Schutzgläser, Schildkröten Patenschaften und mehr. Welche Ideen plant ihr noch zu verwirklichen? Wo würdet ihr euch mit Oceanmata langfristig gerne sehen?

Wir wollen uns letztendlich nicht nur über weitere Produkte vergrößern, sondern für uns steht primär die Vision im Zentrum, eines Tages plastikfreie Ozeane zu erreichen. Dazu wollen wir unter anderem weltweit Recyclingstationen aufbauen, die sich durch den Verkauf des recycelten Plastiks selbst finanzieren.

 

Ihr werbt damit, dass eure Produkte biologisch abbaubar sind. Wie funktioniert das bei einem Produkt wie dem Schutzglas?

Das Schutzglas ist nicht biologisch abbaubar. Beim Schutzglas steht im Vordergrund, dass wir – wie für jedes andere unserer Produkte auch – mindestens ein Kilo Ozean Plastik sammeln. Zusätzlich haben wir bei der Verpackung darauf geachtet, so gut es geht recyceltes Papier zu verwenden.

 

Welchen gesellschaftlichen Wandel würdest du dir wünschen?

Jeder sollte sein Konsumverhalten hinterfragen. Produkte dürfen im Allgemeinen wieder hochwertiger und teurer werden. Die letzten Jahre gab es immer mehr den Fokus von „möglichst günstig und möglichst viel“. Wir sollten verantwortungsvoller und bewusster konsumieren und Dinge auch wieder reparieren, statt sie direkt mit einem neuen Produkt zu ersetzen.

 

 Wenn du die Möglichkeit hättest, das nächste große Cover einer weltweit aufgelegten Zeitschrift zu entwerfen, was würdest du drauf machen?

Vor dem Hintergrund einer zerstörten Welt im Jahr 2050: “Wie wollen wir unseren Kinder und Enkelkinder erklären, dass wir es wussten, aber nichts taten?”

 

 

Du willst dich mit Dominik vernetzen? Hier lang.

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