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Gender-data-gap

Mind the (Gender-Data)-Gap

Viele Lebensbereiche sind noch immer durch Daten bestimmt, die ausschließlich basierend auf den männlichen Teil der Gesellschaft erhoben wurden. Diese gefährliche genderspezifische Datenlücke bedroht die Entfaltung der Frauen. Diese fünf Denkanstöße sensibilisieren für die Bedeutung von geschlechtsrelevanten Daten.

Worrying Fact

In der Mobilitätsbranche kann der Gender Data Gap lebensbedrohlich für Frauen sein: So haben Crash-Test-Dummies weitestgehend die Statur eines durchschnittlichen Mannes. Frauen, die meist eine andere Figur oder Körpergröße aufweisen, können dadurch schwere Verletzungen bei Verkehrsunfällen davontragen. Sie werden beispielsweise bei der Einstellung der Gurte oder anderen Präventionsmaßnahmen weniger bedacht.

Where is my money?

Das Landesamt für Statistik in Bayern hat gerechnet: 2023 liegt der „unbereinigte Gender Pay Gap“ im Freistaat bei 21 Prozent und damit drei Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Die Statistik hat sich seit 2021 nicht mehr verändert. Konkret für den Geldbeutel: Eine berufstätige Frau erhält in Bayern einen durchschnittlichen Stundenlohn in Höhe von 21,24 Euro. Ein Mann hingegen 26,85 Euro.

Wait, Wait, WC

Lange Schlange vor den Damentoiletten? Die Berücksichtigung von historisch veralteten Daten beeinflusst die Konzeption von Sanitäranlagen. Ein Beispiel aus vielen Unternehmen: Üblicherweise stehen für beide Geschlechter in Bürogebäuden jeweils gleich große und viele Flächen zur Verfügung. Doch das ist nicht gerecht, sondern ein Denkfehler – Frauen verbringen laut Studien durchschnittlich mehr als doppelt so viel Zeit auf der Toilette wie Männer. Sie können keine platzsparenden Urinale nutzen und müssen erwiesenermaßen häufiger auf die Toilette.

AI for what?

Künstliche Intelligenz erobert unseren Lebensalltag und gilt als effiziente Allzweckwaffe – nicht aber bei der Geschlechtergerechtigkeit: Viele KI-Visualisierungsprogramme generieren auf Anfrage „Mensch“ auf den möglichen erstellten Bildern ausschließlich Männer. Auch bei Promptings zur Darstellung vieler Berufe spuckt die KI vorwiegend Herren in ihrer Ausübung dieser aus.

A way out?

Die Politik sucht Ansätze, um Richtlinien für die Zukunft zu finden: Die „Nationale Gleichstellungsstrategie 2030“ des Deutschen Bundestags hat die Vorgabe formuliert, dass die geschlechterspezifische Datenerhebung in Statistiken und Studien des Bundes künftig stärker in den Fokus genommen werden soll. Zudem hat das Statistische Bundesamt mit dem „Gender Gap Arbeitsmarkt“ einen Indikator geschaffen, der helfen soll, die Ungleichheit von Männern und Frauen am Arbeitsmarkt noch besser zu erfassen.

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