Augsburger Start-ups
Regionale Start-ups, die uns 2021 inspiriert haben
Diese Start-ups aus Augsburg und der Region solltest du auf dem Schirm haben. Ob durch erfolgreiche Finanzierung, Willensstärke oder vielversprechende Ideen. Die Gründer und Gründerinnen hinter diesen Unternehmen haben uns dieses Jahr beeindruckt.
Conntac
Conntac bietet Self-Service-Lösungen für Telekommunikationsanbieter. Damit sollen Endbenutzer ihre Internetverbindung selbst einrichten und debuggen können.
Mit diesem Konzept konnte sich das Augsburger Start-up dieses Jahr in seiner zweiten Finanzierungsrunde eine siebenstellige Investitionssumme sichern. Mit dem Geld will das Unternehmen in Richtung Marktführerschaft in der DACH-Region wachsen. Außerdem will Conntac in weitere europäische Länder expandieren und ihren Ansatz auf andere Branchen ausweiten.
Ocha-Ocha
Die Pandemie hat insbesondere die Start-up-Szene hart getroffen. Wenn einem Unternehmen, das gerade im Aufbau steht, plötzlich die Einnahmen wegfallen, bedeutet das in vielen Fällen den Ruin. Auch das Augsburger Start-up Ocha-Ocha stand kurz davor, dieses Schicksal mit vielen anderen Start-ups zu teilen.
Aber Aufgeben kam nicht in Frage: Im Mai 2021 starteten die Gründer eine Startnext-Kampagne. Schlussendlich bewahrte die Schwarmfinanzierung Ocha-Ocha vor dem Aus.
Ocha-Ocha hat sich getraut, sich das eigene Scheitern ein Stück weit einzugestehen. Um dann den entscheidenden Schritt zu machen und sich davon nicht unterkriegen zu lassen. Der Rat der Ocha-Ocha-Gründer an andere Start-ups und Unternehmen: „Ihr dürft niemals an eurer Vision zweifeln. Und wenn das Ende unvermeidlich ist, dann bittet um einen letzten Tanz.“
Xentral
Gleich zwei Millionenfinanzierungen konnte das Augsburger Start-up Xentral dieses Jahr einfahren. Nach millionenschwerer Series A im Januar schließt Xentral im August auch die zweite Finanzierungsrunde erfolgreich ab.
Das Gründerehepaar Claudia und Benedikt Sauter entwickelte die Business Software ursprünglich für den Eigenbedarf. Als immer mehr Kunden Interesse zeigten, gründeten die beiden Xentral und fingen mit der Vermarktung an. Ein Schritt mit weitreichenden Folgen. Nach einem Seed Investment von Freigeist Capital, folgte in der Series A die Investition des renommierten US-VC Sequia, der gemeinsam mit dem B2B Investor Visionaires Club rund 16,4 Millionen Euro in das junge Unternehmen steckte. In der Series B stiegen der amerikanische Riskokapitalgeber Meritech, sowie die New Yorker Investmentgesellschaft Tiger Global ein.
LOG.IG
LOG.IG. ist ein Start-up aus dem Inkubatorenprogramm der Hochschule Augsburg. Mit seiner Idee, die Transportlogistik mithilfe eines Frachtvermessungssystems zu optimieren, gewann das Gründerinnen-Team Franziska Bartenschlager und Saskia Reuter den Idea Slam bei „Augsburg gründet!“. Beim Idea Slam präsentierten sechs Start-ups und Gründende ihre Ideen vor dem Publikum. Am Ende entschieden sich Jury und Zuschauer:innen für LOG.IG.
„Das Jahr 2021 war für uns und unser Startup sehr aufregend. Neben der Auswahl für das EXIST-Gründerstipendium haben wir nun auch den Idea Slam gewonnen. Der Idea Slam bot uns nicht nur die Möglichkeit, mit anderen spannenden Startups in Kontakt zu treten sondern auch die Chance, unseren Pitch zu üben. Wir freuen uns sehr über diese tolle Auszeichnung und werden das Preisgeld in unser MVP und unsere offizielle Gründung investieren.“ – so die Gründerinnen Reuter und Bartenschlager gegenüber B4B Schwaben.
Hopper Mobility
Ein Hybrid aus Auto und E-Fahrrad. Das ist die Vision, die das Augsburger Start-up Hopper Mobility für den urbanen Verkehr der Zukunft hat. Der Hopper ist ein innovatives Fahrzeug mit drei Rädern und Hinterradlenkung. Gesteuert wird mit einem Lenkrad. Ein Elektroantrieb sorgt für ausreichende Geschwindigkeit.
Die Idee scheint zu überzeugen. Das Gründerteam von Hopper Mobility hat in seiner ersten Finanzierungsrunde eine hohe sechsstellige Summe eingesammelt. „Obwohl es bisher nur ein Testmodell gibt, haben wir schon Anfragen für mehr als 200 Fahrzeuge“, sagt Martin Halama, Mitgründer und Projektleiter der Hopper Mobility GmbH. Für Ende 2022 ist die Auslieferung von ersten Vorserienfahrzeugen für ausgewählte Pilotprojekte geplant.
Mozaik
Die App Mozaik ermöglicht einfache, intuitive und dabei gleichzeitig professionelle Videoproduktion direkt auf dem Handy. Ein Konzept, mit dem die beiden Gründer Neele Maarten de Vries und David Knöbl nicht nur Kunden, sondern auch Investoren überzeugen konnten. Das Allgäuer Startup sammelte für seine Video-App Mozaik 2021 eine sechsstellige Finanzierung ein.
Mittlerweile hat Mozaik mehr als fünfzig Unternehmens-Kunden. „Unter anderem ProSiebenSat.1, oder Leute von Vodafone. Wir haben Steuer- und Finanzberater, wir haben Universitäten, die die Software nutzen. Es ist eine sehr breite Userbase.“ Kommentiert Gründer de Vries.
Popup Living
Mit dem Augsburger Start-Up Popup Living wollen Philipp Linsmeier und Stefan Kapfer dem Platzmangel in Städten den Kampf ansagen. Die beiden Gründer haben eine verschiebbare Wohneinheit entwickelt, die Räume flexibel und individuell nutzbar macht. So kann ein Raum, je nach Position des „popup studios“, wahlweise zum Schlaf-, Arbeits- oder Wohnzimmer werden.
Wer Interesse an dem Konzept hat, kann sich seit diesem Jahr auch einen realen Eindruck von der Wohneinheit verschaffen. Popup Living hat 2021 einen ersten Showroom mit dem Prototypen des popup studios der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
„TUM Boring“
TUM Boring ist offiziell kein Start-up, sondern ein gemeinnütziger Verein. Trotzdem bekommt es hier eine ehrenvolle Erwähnung. TUM Boring ist der Name eines Teams der Technischen Universität München, das in Las Vegas den von Elon Musk ausgeschriebenen Tunnelbau-Wettbewerb zur Konstruktion des Hyperloops, gewonnen hat.
Beworben hatten sich fast 400 Teams. Das Ziel: Ein dreißig Meter langer Tunnel mit einem halben Meter Durchmesser. Das Gewinnerteam der Technischen Universität München war das Einzige, das überhaupt einen vollständigen Tunnel bohrte.
Der Bohrer der TU München wurde für den Wettbewerb der Boring Company entwickelt und optimiert. Das soll aber nicht alles bleiben. Das Team der „TUM Boring“ ist mittlerweile als gemeinnütziger Verein eingetragen. Es hat sich zum Ziel gesetzt, die Mobilität der Zukunft mitzugestalten. Die insgesamt über fünfzig Studierenden wollen die schnellste Tunnelbohrmaschine der Welt bauen. Und in Zukunft auch Fahrzeuge in realer Größe durch ihre Tunnel fahren lassen können.