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Kaffeepause mit …

Schülerkarriere-Gründer Thomas Hoppe

Thomas Hoppe vernetzt mit dem Portal Schülerkariere Schüler mit Unternehmen
Thomas Hoppe vernetzt mit dem Portal Schülerkariere Schüler mit Unternehmen
Thomas Hoppe ist der Gründer von Schülerkarriere, einem Online-Portal, das Schüler und Unternehmen vernetzt um so Schülern den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern. Er war einer der ersten Gründer, der den INVEST-Zuschuss der Bundesregierung erhalten hat. Heute ist Hoppe Mehrfachgründer und selbst Investor. Wir haben uns mit ihm über die Digitalisierung in Schulen, Monopoly und die Sturheit, die es fürs Gründen braucht, unterhalten.

Wie trinkst du deinen Kaffee?

Gar nicht.  Ich trinke in der Regeln nur Kakao oder Tee – oder wenn es sein muss mal einen Latte Machiatto, dann aber mit viel Zucker und Milch.

 

Was hilft dir dabei, fokussiert zu bleiben? 

Wir haben durch die Corona-Krise sehr viel zusätzlich zu tun bekommen. Das positive ist aber, dass mir meine Arbeit einfach mega viel Spaß macht und daher kommt auch der Fokus: Sobald man ein Ziel vor Augen und Spaß an der Sache hat, motiviert das sehr. Wir haben außerdem ein tolles Team und der Zusammenhalt untereinander hilft nochmal zusätzlich.

 

Was findest du an deinem Job am spannendsten?

Ich finde ja, dass mein Job kein Job ist sondern eher so eine Art Berufung oder ein Hobby. Ich habe das Gründen immer gern mit Monopoly oder dem Spiel des Lebens verglichen: Anfangs war es sehr viel Trial and Error, man testet was funktioniert und was nicht. Wir hatten beispielsweise beim Personal in der ersten Zeit viele Fehlschläge – aber dadurch haben wir auch eine Menge gelernt. Das ist ein Aspekt, den ich sehr spannend finde: Das Durchtesten und die Bewältigung immer neuer Herausforderungen.

 

Was sind eure Ziele mit Schülerkarriere für 2021?

Wir sind ja in der digitalen Infrastruktur der Schulen eingebunden, das heißt wir haben durch den Lockdown eigentlich profitiert. Wir planen in Zukunft nicht mehr nur in Deutschland, sondern in der gesamten DACH-Region aktiv zu sein. In Österreich arbeiten wir schon mit einigen Schulen zusammen. Mittelfristig können wir uns auch vorstellen nicht mehr nur Schüler, sondern auch Studenten und Young Professionals anzugehen.

 

Hattest du im Gründungsprozess einen Moment, an dem du am liebsten aufgegeben hättest?

Mehrfach. Schülerkarriere wird ja dieses Jahr neun Jahre alt und in den ersten Jahren gab es schon ein paar Monate, in denen ich selber kein Gehalt hatte und quasi von Luft und Liebe leben musste. Ich habe wirklich viel gearbeitet und fast nichts verdient. Ich wusste teilweise auch nicht, wie ich Mitarbeiter oder Miete zahlen sollte und musste selber also nochmal Geld reinstecken um die Firma am Leben zu erhalten. Und so nach sechs Monaten ohne Gehalt kommt man schon ins Grübeln, ob die Firma noch tragfähig ist.

Man muss also stur sein. Ich habe früher Leistungssport gemacht, da muss man sich auch bei Wind und Wetter jeden Tag rausquälen, laufen gehen, Sport machen, auch wenn man keinen Bock hat – da lernt man dann, sich durchzubeißen.

 

Du hast ja mit Schülerkarriere nicht nur ein digitales Tool für Schüler und Absolventen geschaffen, sondern engagierst dich unter anderem als Mitgründer des Bundesverbands für digitale Bildung auch für die Digitalisierung in Schulen generell. Wie schätzt du die aktuelle Situation an den Schulen ein?

Das Problem ist ja nicht, dass die Hard- oder Software nicht da wäre. Das würde theoretisch gehen – Das Problem ist, dass der Lehrkörper dahinter nicht entsprechend geschult ist. Das heißt es bringt nichts, wenn man die Hard- oder Software in die Schulen reinbringt, wenn dann keiner damit umgehen kann. Und dieses Problem fängt nicht bei den aktuellen Lehrkräften an, sondern bei der Ausbildung. Die derzeitige Lehrerausbildung sieht nicht in allen Ländern vor, dass die digitale Dimension überhaupt thematisiert wird und oft ist es nur ein freiwilliges Wahlfach. Ich finde hier müsste man gucken, wie man die Lehrerausbildung anpassen oder geeignete Fortbildungen finden könnte. Damit dann Lehrer in die Schulen gehen können, die wissen wie man mit der Technik umgeht.

Auch ein Problem sind die Verlage. Die Kultusminsterkonferenz gibt vor, welche Themen in den Schulen gelehrt werden müssen. Aber die bekommen durch Lobby-Arbeit Input von den Verlagen. Und wenn dann die Verlage kein Interesse haben, digitaler zu werden und weiterhin ihr Geld mit den Büchern drucken können, gibt es da auch keinen Wandel.

Das heißt einerseits können viele Lehrer mit der Hard- und Software nicht umgehen, andererseits sind auch die Verlage nicht bereit Inhalte zur Verfügung zu stellen. Da beißt sich die Katze in den Schwanz und ich glaube das muss politisch geklärt werden.

Aber an sich war Corona dafür ein ganz guter Impuls und auch wenn wir im Vergleich mit anderen Ländern noch hinterher hängen geht es voran!

Ich hoffe nur, dass die ganzen digitalen Konzepte nach der Krise nicht wieder in der Schublade verschwinden. Denn heutzutage ist es so wichtig, dass Schüler auch eine digitale Grundausbildung bekommen. Insbesondere für den späteren Start ins Berufsleben.

 

Hast du vor, nochmal zu gründen?

Ich habe zwischenzeitlich schon wieder gegründet. Ich habe eine Plattform aufgebaut die Schülerkarriere ähnelt und mit der wir Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt integrieren wollen. Und vor einem Jahr habe ich mit einem anderen Gesellschafter work connect gegründet, eine Firma mit der wir CoWorking für Freelancer und junge Gründer machen.

Ich glaube, wenn man einmal gründet, gründet man immer wieder – Das ist fast eine Sucht.

Ich bin auch zurzeit wieder mit einem Kumpel dabei eine neue Idee auszuarbeiten, die eventuell eine Gründung werden könne – jetzt aber erstmal ein Projekt ist. Man muss sich seine Zeit eben auch sinnvoll einteilen und kann sich nicht bei jeder Idee zu hundert Prozent einbringen. Deshalb bin ich bei anderen Projekten auch eher als Mentor oder Sparring Partner dabei und kann so meine gesammelten Erfahrungen einbringen.

 

Du möchtest dich in Zukunft auch selbst als Business Angel betätigen. Was sind denn Bereiche, die dich dahingehend interessieren? Was muss ein Projekt mitbringen, damit es dich reizt?

Die Thematik ist wichtig und ob es in mein Interessensfeld passt. Ich bin momentan viel im HR und Marketing, aber auch im Immobilienbereich unterwegs, das sind Bereiche die mich interessieren. Aber es muss natürlich auch etwas sein, wo ich selber etwas dazu sagen kann. Medizintechnik fände ich beispielsweise auch total spannend, aber da habe ich keine Ahnung von. Oder im Bereich Finance – das sind alles Themen, die mich interessieren, aber da könnte ich nicht so viel Expertise mit rein bringen.

 

Wenn du die Möglichkeit hättest, das nächste große Cover einer weltweit aufgelegten Zeitschrift zu entwerfen, was würdest du drauf machen?

Ich fände ein Corona-Virus mit so Elektrostößen außen rum interessant. Um dann die Spannung des digitalen Fortschritts gegen die der biologische Natur zu thematisieren. Denn auch wenn man mit ihr nicht impfen kann, kann die Digitalisierung auch in Zeiten von Corona wichtige Abhilfe schaffen und das Leben am laufen halten.

 

Du willst dich mit Thomas vernetzen? Hier lang.

 

Noch mehr Inspiration in der Kaffeepause

Gründer Burak Mahir Kücük – Rocketeer
Nina Probst, Chefredakteurin und Gründerin von Sportfrauen – Rocketeer
Benjamin Wöhrl, Geschäftsführer und Co-Founder Conntac – Rocketeer

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