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Zukunftsblick

Trends, die dich im neuen Jahr begleiten werden: Das sind 2022 die wichtigsten Entwicklungen am Workplace

Trends 2022
Diversität, attraktive Benefits, Gehaltserhöhungen durch Remote Work: So sieht 2022 der Arbeitsplatz aus.

Der Wandel war in den letzten zwei Jahren die einzige Konstante. Wenn es 2020 um Krisenreaktion inmitten einer globalen Pandemie ging, war 2021 die Herausforderung, sich an einen veränderten Markt anzupassen. Was können wir vor diesem Hintergrund im Jahr 2022 am Arbeitsplatz erwarten?

Die Plattform Glassdoor hat eine Studie zur Arbeitswelt 2022 herausgebracht und die voraussichtlich größten Trends im neuen Jahr analysiert. Das sind die wichtigsten vier Learnings:

Trend 1: Es wird schwierig bleiben, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden

Arbeitskräftemangel hat 2021 den Arbeitsmarkt geprägt. Mit wieder steigender Nachfrage und höheren Kundenzahlen, sind viele Arbeitgeber mit akuten Einstellungsherausforderungen konfrontiert worden. Der verschärfte Wettbewerb um Arbeitskräfte hat es schwierig gemacht, sowohl Mitarbeiter einzustellen als auch sie zu halten. Den angespannten Arbeitsmarkt aber lediglich als Anomalie der Pandemiezeit abzuschreiben, wäre laut Glassdoor ein Fehler. Stattdessen war 2021 wohl eher eine Vorlage dafür, was 2022 zu erwarten ist.

Suche nach Fachkräften bleibt schwierig

In früheren Rezessionen hat es meist eine Phase der Erholung gegeben, in denen viele Arbeitslose auf Jobsuche sind. Dementsprechend konnten Unternehmen sich aus einem großen Pool an Arbeitssuchenden passende Kandidat:innen aussuchen. Diese Phase wurde laut Studie allerdings weitgehende übersprungen. Stattdessen befindet sich der Arbeitsmarkt in einer Expansionsphase des Aufschwungs, die die Suche nach Fachkräften zu einem langwierigen Prozess macht. Dazu tragen hauptsächlich drei Faktoren bei: Eine anhaltende Pandemie, die nicht über Nacht verschwinden wird, eine verringerte Verfügbarkeit von Rentnern und Eltern und eine schneller als erwartete Erholung der Kundennachfrage.

Gehaltserhöhungen und bessere Mitarbeiterbindung

Die wichtigsten Punkte, die sich laut Glassdoor für den Arbeitsmarkt 2022 ergeben, sind deshalb folgende: Wenn Einstellungsschwierigkeiten über einen größeren Zeitraum hinweg anhalten, müssen Arbeitgeber langfristig denken – zum Beispiel vom Angebot vorübergehender Einstellungsprämien zu dauerhaften Lohnerhöhungen. Zweitens wird es nicht nur schwierig sein, neue Mitarbeiter einzustellen, sondern es gibt nach wie vor auch eine Rekordzahl von Arbeitnehmern, die kündigen. Eine gute Mitarbeiterbindung ist deshalb entscheidend.

Trend 2: Durch Home-Office mehr Talente – aber auch höhere Gehälter

Vor der Pandemie waren Remote-Arbeit und Home Office Optionen eine Geheimwaffe für Arbeitgeber. Sie ermöglichten den Zugang zu einem breiten Talentpool. Durch die Pandemie hat sich dieses Verhältnis verändert – für viele Unternehmen sind Home Office Regelungen selbstverständlich und notwendig geworden, was wiederum den Rekrutierungsvorteil verwässert hat, den Remote-Arbeitgeber ursprünglich hatten.

Unternehmen ohne Home Office Regelung könnten Arbeitskräfte verlieren

Der verschärfte Wettbewerb bedeutet, dass Arbeitgeber attraktivere Angebote machen müssen. Oftmals sind das Gehaltserhöhungen. Das hat auch Auswirkungen auf Unternehmen, die keine Home Office Möglichkeiten anbieten. Arbeitskräfte, die sich früher an ihrem Standort Arbeit gesucht haben, können mittlerweile viel eher von großen, gut zahlenden Unternehmen rekrutiert werden, auch wenn diese sich anderswo befinden. So wie viele Orte während der Pandemie einen Anstieg der Immobilienpreise erlebt haben, könnte auf dem Arbeitsmarkt ein ähnliches Phänomen auftreten.

Trend 3: Vielfältigkeit und Inklusion darf nicht mehr nur schöner Schein sein

2020 haben die gesellschaftlichen Forderungen nach mehr Vielfalt, Repräsentation und Inklusion, insbesondere an Unternehmen, zugenommen. Viele Firmen haben sich daraufhin ehrgeizige Ziele gesetzt. Jetzt, Anfang 2022, reichen Zusagen und Zielsetzungen nicht mehr aus. Mitarbeiter:innen erwarten nach den Lippenbekenntnissen auch handfeste Fortschritte.

Mehr Unternehmen veröffentlichen Diversitäts-Berichte

Große Technologieunternehmen wie Apple  und  Google waren in den letzten Jahren früh führend bei der Berichterstattung über die Demografie der Belegschaft. Mehr und mehr Unternehmen folgen diesem Beispiel. Kürzlich beispielsweise  PricewaterhouseCooper  und  Boeing zum ersten Mal Diversitäts-Berichte.

Vielfältigkeit als wichtiger Faktor für Beschäftigte

Eine Glassdoor-Umfrage  aus dem September 2020 zeigt, dass mehr als 3 von 4 Mitarbeiter:innen und Arbeitssuchenden (76 Prozent) eine vielfältige Belegschaft als einen wichtiger Faktor bei der Bewertung von Unternehmen und Stellenangeboten sehen. Unternehmen, die Diversität außenvor lassen, riskieren also, gegenüber Wettbewerbern schlechter dazustehen. Letztendlich sind Unternehmensinvestitionen in ein vielfältiges Arbeitsumfeld sowohl ein soziales Gut, als auch ein wichtiger Teil der Management-Strategie.

Trend 4: Die Workplace Community wird expandieren

Die Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Bindung hat sich in den letzten zehn Jahren intensiviert. Arbeitgeber konkurrieren zunehmend um Talente, indem sie das Engagement der Mitarbeitenden und die Erfahrungen am Arbeitsplatz hervorheben. Die Pandemie hat es allerdings schwieriger gemacht, mit zunehmend verstreuten Mitarbeiter:innen und Kolleg:innen in Verbindung zu bleiben.

Isolation durch Home Office

48 Prozent der amerikanischen Arbeitnehmer haben sich während der Pandemie von Kollegen isoliert gefühlt, so eine aktuelle Glassdoor-Umfrage . Außerdem wünschen sich 56 Prozent der Arbeitnehmer eine Gemeinschaft, in der sie sich Rat für den Umgang mit Problemen bei der Arbeit einholen können und 64 Prozent wünschen sich eine Möglichkeit, Fragen an Branchenkollegen zu stellen.

Suche nach Gemeinschaft

Da sich die Pandemie bis ins Jahr 2022 hinzieht und mehr Mitarbeiter:innen, insbesondere neue, remote oder hybrid arbeiten, werden sich Arbeitnehmer zunehmend an Kolleg:innen oder Branchenkolleg:innen wenden. Das bedeutet, dass Mitarbeiter berufsbildende Gemeinschaften auch außerhalb des Unternehmens suchen oder ihre dazu Arbeitgeber auffordern, sie dahingehend besser zu unterstützen.

Permanente Veränderungen

Obwohl die Pandemie noch nicht vorbei ist, hat 2021 einen ersten Einblick in die permanenten Veränderungen geboten, mit denen wir auf dem Arbeitsmarkt rechnen können. Der angespannte Arbeitsmarkt wird uns wahrscheinlich noch einige Zeit begleiten und Mitarbeitende in die Lage versetzen, mehr von ihren Arbeitgebern zu verlangen.

Ganzheitliche Karriere statt „nur“ ein Job

Arbeitgeber können der Entwicklung voraus sein, indem sie realisieren, dass viele Mitarbeiter nicht nur nach einem Job, sondern auch nach einer Karriere und einer Gemeinschaft suchen. Ob es darum geht, in Diversitätsmaßnahmen zu investieren, Karriereentwicklungsmöglichkeiten anzubieten oder eine Gemeinschaft in Unternehmen und Home Offices aufzubauen, im neuen Jahr wird es wichtiger denn je sein, sich auf die Bindung der Mitarbeiter und deren Erfahrung am Arbeitsplatz zu konzentrieren.

 

 

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